Fragen und AntwortenMEGA Pellet in Eigenproduktion
420 antwortete vor 16 Jahren

Verwertung der Späne mal anders!

Da ich ja noch keinen HV habe, mache ich mir auch Gedanken um die Späneverwertung. Dazu habe ich im Netz lange gesurft. Gelandet bin ich auch bei Pressen für Holzpelltes. Die sind nicht nur in der Anschaffung relativ teuer, sondern gebrauchen auch recht viel Strom bei der Herstellung von diesen Pellets. So habe ich etwas anderes gefunden, wie ich die Späne für meinen Kaminofen nutzen kann.

Ideen, dass man das Sägemehl in Papiertüten an die Schamottwand stellen kann, gefielen mir nicht so gut. Da war die Idee mit Pappröhren schon erheblich besser. Auch gab es Möglichkeiten, die Späne per Blecheinsatz im Kaminofen zu verbrennen. Die Idee der Riesenpelltes fand ich noch am Besten.

Wie bastele ich mir nun so einen „Riesenpellets“?

Jetzt das Rezept: Man nehme ……
z.B. Pappröhren, auf denen Teppich gewickelt worden ist. Diese schneidet man in Stücke von 20 cm. Weiterhin muss ein Stück Pappe für den Deckel und Boden ausgestanzt oder geschnitten werden. Die Stücke sollten im Durchmesser 2 cm größer sein, als der Innendurchmesser der Pappröhre. Vorher habe ich 2 Rundscheiben, z.B. aus Holz oder Metall hergestellt, die im Durchmesser ein paar Millimeter kleiner sind, als der Innendurchmesser der Pappröhre. Stärke ca. 2 cm.

Nun Lege ich den Boden für den Riesenpellet auf die Röhre und presse mit dem Rundteller die Pappe etwas in die Röhre. Danach stelle ich die Röhre anders herum, sodass der Rundteller am Boden der Röhre ist. Damit kann beim Pressen der Boden nicht aus der Röhre gleiten.

Jetzt befülle ich die Röhre mit Sägespänen und presse mittels einer Pressvorrichtung und mit dem 2. Rundteller die Sägespäne zusammen. Befülle weiter und presse wieder, bis oben nur noch ca. 4 cm Platz ist. Welche Presse man dafür baut, ist fast egal. Eine einfache Presse per Hebelwirkung wird wohl auch funktionieren. Zum Schluss lege ich den Deckel auf die Röhre und presse denn mit dem 2. Rundteller und verschließe meinen Riesenpellet.

Zum Lagern sollte man die Pelltes nicht unbedingt neben der Heizung lagern, da die Späne dann nachtrocknen und der Deckel und der Boden sich etwas lockern. Zwar nicht so, dass er beim Tragen heraus fällt, aber man soll es ja nicht heraus fordern.

Wenn kleinere Röhren mit einer dickeren Wandstärke genommen werden, sollte man seitlich ein paar Schlitze einsägen. Damit brennt der Riesenpellet besser.

Da die Späne kein Glutbett bilden, sollen die Röhren nur zusammen mit zwei kleinen Holzscheiten in dem Ofen verbrannt werden. Ein solcher Mega-Pellet glimmt so 30 – 45 Minuten – kommt drauf an.

Was haltet ihr davon, die regnerischen Herbsttage dann damit sinnvoll auszufüllen?

Grüße

Franz



16 Antworten
twisty antwortete vor 16 Jahren

Hallo Franz,

das ist ja rattenscharf. Werde es im Herbst auf jeden Fall mal probieren und dann auch mal darüber berichten.

twisty

blitzer antwortete vor 16 Jahren

Hallo
Die Idee mit den Teppichrohr ist schon nicht schlecht aber könnte man zum verschließen der 20 cm Stücke nicht ein Rundholz mit dem Durchmesser der Innenrolle + 2-3 mm nehmen und diese einfach in 2 cm dicke Scheiben schneiden und sie dann in die Rollen drücken um sie zu verschließen ist vielleicht doch etwas haltbarer, oder?

Mfg. G.B. 32839 DC25SP

420 antwortete vor 16 Jahren

Gute Idee blitzer, ist auf jeden Fall auch mal ein Versuch wert.

Es fällt mir gerade ein…. grins und diese 2 cm Scheiben lassen wir dann am Besten in einem Holzwettbewerb mit Kettensäge schneiden. Es gibt ja solche Wettbewerbe, wo man Scheiben schneiden muss, Stämme durchschlagen usw. Die einen hätten dann ihren Spass und wir unseren Nutzen.

Wenn die Heizsaison wieder anfängt, werde ich es in meinem Kaminofen auf jeden Fall ausprobieren.

Grüße

Franz

Stormy antwortete vor 16 Jahren

Sie selbe Geschichte gab es schon im Nachbarforum und was dabei rausgekommen ist……

Stinken diese Dinger nicht unheimlich wenn man sie verbrennt? (Pappe)

Mit freundlichen Grüßen
euer Stormy

420 antwortete vor 16 Jahren

Hallo Stormy,

ja, im Nachbarforum war das mal ein Thema. Die Idee fand ich gut und deshalb hab ich sie hier auch mal reingestellt.

Das Problem bei Holzspänen und Kaminöfen ist, das dort schnell mal eine Verpuffung kommen kann. Und durch solche Megapellets könnte man die Sägespäne auch im Kaminofen verwerten. Wie gesagt, ich werde es auf jeden Fall ausprobieren.

Und die Pappe, die dann mit verbrannt wird, ist nicht der Rede wert. Sie dient ja hauptsächlich dafür, dass die Sägespäne etwas presst werden können und damit sie auch bei der Verbrennung einigermaßen zusammen gehalten werden. Somit wird die Flamme nicht erstickt und die Gefahr der Verpuffung wäre gebannt.

Grüße

Franz

juergen antwortete vor 16 Jahren

hallo Stormy,
bitte die Kirche im Dorf lassen sonst darf man auch kein bedrucktes Papier verbrennen >Druckerschwärze< bunte Reklame erst recht nicht und und… Das Thema war ja schon einmal sehr ausführlich …….

420 antwortete vor 16 Jahren

Hallo ihr Holzheizer

habe gestern mal so einen selbstgemachten Pellet, keinen Mega-pellet, sondern einen im Kleinformat, verbrannt. Es wahr eine WC-Papierpapprolle mit Deckel und Boden. Gestopft habe ich mit dem Stiel eines 1 kg Hammers. Brannte echt gut ab. Die Späne fielen nicht auseinander.

Jetzt kommt der nächste Schritt mit einem größeren Pellet. Dazu werde ich dann mal eine Küchenrolle befüllen. Bericht folgt dann natürlich bei Gelegenheit.

Grüße

Franz

420 antwortete vor 16 Jahren

2. Versuch:

Diesmal habe ich 2 verschiedene Pappröhren genommen. Die erste Röhre hatte eine sehr dünne Wandung und die 2. hatte eine Wandung von ca. 7 mm. Innendurchmesser ist bei beiden 7,5 cm und die Höhe ca. 20 cm.

Hier habe ich einfach mal ein kleines Bild gemacht.

In beiden Megapellets habe ich Sägespäne, die mit der Motorsäge entstanden, mit dem Stil eines 1 kg-Hammers gestopft. Beim dickwandigen Pellet habe ich insgesamt 6 Einschnitte vorgenommen, damit er besser anbrennen kann.

Ergebnis:
Dünnwandiger Pellet:
Kaminofen mit Palettenkleinholz angeheizt. Nachdem der Ofen ca. 15 Minuten gebrannt hat, habe den Pellet auf die noch brennende Glut gelegt. Der selbst gemachte Pellet brannte schnell an. Er fiel nicht auseinander. Nachdem die Glut weniger wurde, habe ich noch ein Brett an den brennenden bzw. glimmenden Pellet gelegt. Der Pellet brach nicht in sich zusammen. Die Sägespäne glimmten und blieben als eine Einheit. Kein Feuer erlosch und das Verbrennen der Späne ist meiner Meinung nach gefahrlos.

Dickwandiger Pelltet:
Ofen war heiß. 2 Holzbretter brannten noch und es bestand ein normales Glutbett. Pellet in den Kaminofen gelegt. Dickwandige Pappe brannte sofort an. Besonders schnell die dünnere Pappe am Boden und Deckel.

Bild entstand nach ca. 4 Minuten, nachdem ich den Pellet reingelegt habe.

Das nächste Bild entstand nach insgesamt 10 Minuten.

Danach habe ich 2 Holzpalettenbretter reingelegt. Die Rolle war noch als Ganzes zusammen und man konnte sie rollen. Die Außenhülle war nicht verbrannt und man sieht die Einschnitte die ich gemacht habe, damit die Späne von innen eher anfangen konnten zu verbrennen / verglühen.

Nach 55 Minuten war die Außenhülle des Pellet immer noch so fest, dass ich den Pellet rollen konnte. Die Einschnitte glühten von innen heraus und an den Enden konnte man gut sehen, wie die Sägespäne verglühten.

Nach 65 Minuten war die Röhre immer noch fest. Habe mit einem Kaminhaken kurz darauf geschlagen. Ob der Inhalt schon verbrannt / verglüht ist, konnte ich noch nicht feststellen, da es noch sehr heiz war, den Pellet hoch zu stellen.

Nach 75 Minuten waren die Ränder so weich, dass ich sie mit dem Kaminhaken leicht eindrücken konnte.

Wahrscheinlich war die Wandung wohl zu dick.

Nach 80 Minuten ist der Pellet auf ca. 15 cm Länge geschrumpft. Die Wandung in der Mitte konnte ich jetzt eindrücken. Kurz bevor ich die Wandung niedergedrückt habe ist noch folgendes Bild entstanden.

Resümee:
Wenn dickwandige Röhren verwendet werden, müssen diese eingeschnitten werden. Dies hat den Vorteil, dass die Späne von innen schon anfangen zu verglimmen, bevor die Röhre in sich unstabil wird.

Nächster Versuch mit einem größeren Pellet.

Grüße

Franz

PS: Vielleicht versucht ja noch ein anderer Kaminheizer diese Vorgehensweise. Natürlich, Erfahrungsaustausch gewünscht!

blitzer antwortete vor 16 Jahren

Hallo Franz

Nach dieser ausführlichen Studie werden wohl einige HV-Betreiber wieder ins schwärem kommen und würden sich an ihren HV-Kessel ein Schauglass wünschen um sich die Vergasung in der unteren Brennkammer anschauen zu können.

Mfg. G.B.

twisty antwortete vor 16 Jahren

Hallo Franz,

die Idee mit dem Mega-Pellet ist rattenscharf. Werde es auch mal probieren. So muss man halt als Kaminholzheizer die Späne nicht entsorgen.

Grüße

twisty

420 antwortete vor 16 Jahren

Hallo,

heute war ich bei „20 Prozent auf alles, außer Tiernahrung“. Dort habe ich unter Anderem auch nach so einer Pappröhre mal nachgefragt. In der Abteilung sah ich eine Röhre unter einer Teppichrolle liegen. Ich fragte, ob sie die wohl über hätten, da ich so etwas suchte. Die Antwort sinngemäß: Die Rolle kann ich Ihnen nicht geben, die wird wieder dem Produzenten mitgegeben. Ist wohl mit Pfand.

Ich dachte, du kannst mich mal und ging. Wahrscheinlich werde ich so schnell dort nicht noch einmal einkaufen gehen. Vera… kann ich mich selber.

10 Häuser weiter war ein Teppich-, Fußbodengeschäft. Dort fragte ich auch nach einer Pappröhre nach. Die Antwort: Klar können sie eine haben. Suchen Sie sich einfach eine aus. Sie liegen dort im Regal. Sie können auch mehrere mitnehmen, dann brauchen wir sie nicht entsorgen. Gesagt, getan und natürlich auch den Dank nicht vergessen.

Dort kann ich auf jeden Fall noch mehr als einmal vorbeikommen um Röhren mit zu nehmen. Und wenn ich einen Teppich kaufe, dann mit Sicherheit nicht bei „20 Prozent auf alles“. So günstig kann der dort gar nicht mehr werden.

Jetzt habe ich hier 4 Mega – Pellets. Der Innendurchmesser ist 10 cm. Die Höhe der großen Pellets sind 32 cm und die beiden anderen liegen bei knapp 30 cm. Gepresst wurden die Pellets wieder mit einem Hammerstiel.


Der Kaminofen brannte wie folgt, bevor ich den Mega-Pellet hinein gegeben haben


1 Minute war der Pellet jetzt im Kaminofen


Dies Bild entstand nach 3 Minuten


Das nächste Bild entstand, als der Pellet schon 15 Minuten brannte.


Nach 20 Minuten sah es bei offener Ofenklappe so aus. War recht warm.


Dies jetzt nach 30 Minuten und zwischenzeitlich habe ich ein Brett schon einmal nachgelegt.


Nach 40 Minuten und dem 2. Brett kam dies Bild.

Insgesamt brennt so ein Pellet bei so einer Wandung von ca 6 mm eine gute Stunde. Nach 65 Minuten habe ich auf die Glut des ersten Pelltes den 2. gelegt. Dieser war, wie läßt es auch anders vermuten, nach der 120. Minute noch am glühen.

Bilanz:
Die Pelletsherstellung ist wohl ein wenig mühsam, dennoch würde ich es wieder machen. Dies allein schon aus Sicht der Ressourcenausnutzung. Aus Sicht des Zeitfaktors ist es eine unrentable Arbeit. Die Sägespäne könnten besser, wie bei euch, im HV verwertet werden. Diese Pelletsherstellung wird hoffentlich bei mir nur eine Interimslösung bleiben. Wenn dann ein HV im Hause steht, ist es ja nicht mehr notwendig.

Grüße

Franz

420 antwortete vor 16 Jahren

Ergänzung:

Durch die Pappröhren entwickelt jetzt der Kaminofen mehr Asche. D.h., dass ich jetzt öfter den Aschekasten entlehren muss.

Die Pellets werde ich auch in Zukunft so weiter herstellen wie bisher. Rundlinge aus Pappe ausschneiden und die Späne mit dem Hammerstiel pressen.

Grund: dies ist die geringste Arbeit.

Grüße

Franz

420 antwortete vor 16 Jahren

Hallo,

War heute wieder beim Teppichfachgeschäft. Jetzt haben Sie keine Pappröhren mehr. Ich habe sie alle mitgenommen. Es war ein Anhänger voll.

Deckel und Boden schneide ich jetzt nicht mehr aus, sondern nehme dafür ein Teppichmesser. Das geht erheblich schneller.

Grüße Franz

blitzer antwortete vor 16 Jahren

Hallo Franz

jetzt weiß ich auch warum ich vor mir auf der Straße einen Kombi hatte bei dem der Teppichboden auf der Straße lang schlürte er hatte mit Sicherheit keinen Pappkern mehr mit bekommen weil du sie alle für deine Mega Pellets gebraucht hast.

Mfg. G.B.

420 antwortete vor 16 Jahren

@blitzer

ja,
wer hat, der hat!

420 antwortete vor 16 Jahren

Hallo,

habe gestern noch mit dem Schorni gesprochen, ob der Mega-Pellet einen negativen Einfluss auf den Schornstein hat. Er sagte, alles ok. Er war nur ein wenig überrascht, als er sah, wie ich so einen Pellet mache.

Wenn dann im Herbst 2009 die Heizung steht, brauche ich diesen Umweg nicht mehr nehmen. Gott sei Dank. Es ist doch ein wenig Arbeit. Dennoch ist es besser die Späne zu verbrennen, als auf dem Komposthaufen oder in die grüne Tonne werfen.

Grüße

Franz