Fragen und AntwortenMeine Planung – Eure Meinung
ALMEIDA antwortete vor 15 Jahren

Hallo !!!!

Ich komme jetzt so langsam in die entscheidende Phase der Planung meiner Haussanierung, und bin immer sehr dankbar für neue Denkanstösse. Deshalb führe ich hier meinen Plan kurz aus.

Es handelt sich um ein Einfamilienhaus aus den 70ern.
Ca. 200 qm Wohnfläche
4 Personen
Offene Bau/Wohnweise

Fest seht, dass ich die Fassade und das Dach dämme.
Das senkt den Heizbedarf auf ca. 20.000 KWh pro Jahr.

Jetzt ist der Plan eine grosse Solarthermieanlage mit einem grossen Pufferspeicher zu installieren.

Kollektorfläche ca. 40 qm
Pufferspeicher ca. 10.000 Liter

Als einzige zusätzliche Heizung für den Winter möchte ich nun im Wohnzimmer einen wasserführenden Kamin installieren, der den Bereitschaftsteil des Puffers von ca. 1000 Liter erwärmen soll (in den Monaten, in denen die Sonne es nicht alleine schafft)

Vermutlicher Bedarf an Holz ist 6 Raummeter pro Jahr/Winter.

Meine Sorge gilt genau diesem Ofen:
Muss ich tatsächlich den Ofen voll befeuern, damit er in der Lage ist, warmes Wasser an der Pufferspeicher abzugeben?
Wird dann mein Wohnzimmer zu heiss?
Wie schnell ist der Bereitschaftsteil heiss, wenn wir mal eine Woche nicht da waren?

Was denkt Ihr?

Grüsse

Thomas



11 Antworten
privatwald antwortete vor 15 Jahren

Hallo Thomas,

hört sich nicht schlecht an.Ich habe mir vor ca 7 Jahren
eine thermische Solaranlage aufs Dach gebaut (11m2)600l Puffer
und heizungsunterstützend.

4 Personen ca 230m2 Fläche.Der Grund dafür war wohl am
Anfang mehr „Hobby“ jeder hat gesagt das rechnet sich nicht,tut es auch nicht wenn man es machen lässt.Ich wollte den Öler
aber über den Sommer aus schalten und habe sie selber gebaut.

Meine Erfahrungen sind im Sommer wenn keine Heizung benötigt wird funktioniert die Sache super,Warmwasser bis zum abwinken,
könnte welches verkaufen

Aber wenn der Herbst naht,die Sonne also tiefer steht,die
Tage kürzer werden, wird auch das Warmwasser weniger.
Es reicht auch schon mal ein kühler September,Wolken,Regen,
und ich muss zuheizen,evtl. nur für ein zwei Tage,aber Solar reicht eben nicht.

Im Herbst durchschnittlich 30,40 Grad Temperatur evtl. mal 50,
aber eher selten.

Was den Ertrag der Solaranlage erhöhen würde wäre ein steiler Winkel so ca 70-80 Grad ,so trifft die Wintersonne,so sie
scheint, in einem günstigeren Winkel auf die Kollektoren und
der Wirkungsgrad wird erhöht.

Bei mir hat das Dach 35 Grad Neigung ,so habe ich im Sommer
zuviel und im Herbst zu wenig WW.

Bei einem steileren Anstellwinkel ist der Wirkungsgrad im
Sommer nicht so hoch,ist ja eigentlich egal,dafür im Herbst/
Winter besser.

Dein Haus ist Bj70 und wird gedämmt,da stellt sich immer die Frage was kostet der Spaß und was bringt er wirklich?

Bei bestimmten Berechnungen bin ich persönlich immer etwas
skeptisch,schönrechnen läßt sich alles,mein Rat,sowas
kritisch prüfen.
Wärmebildkamera vor Dämmung haus ablichten lassen,neue Fenster?
Neue Haustür? Wie sieht es aus mit dem Taupunkt nach der Dämmung.
Heiz und Lüftungsgewohnheiten?

Für Solarheizung sollte eine Fußboden/Wandheizung eingesetzt
werden wegen den niedrigen Wassertemperaturen.

Ich denke mal dass die Solaranlage nicht reichen wird und
bei 200m2 Wohnraum evtl auch ein bisschen mehr Holz benötigt wird.

Wie läuft das im Winterurlaub ?

Ich hoffe ich konnte ein paar Anregungen geben

Wie gesagt bin kein Fachmann,nur Laie,und es sind keine Empfehlungen nur Anregungen darüber nachzudenken.

Sonnige Grüße

Privatwald

ALMEIDA antwortete vor 15 Jahren

Hallo privatwald,

danke für Deine ausführliche Antwort.

Der Pufferspeicher ist eben besonders gross, um etwas weiter mit warmen Wasser in den Herbst zu kommen. Deine Bedenken teile ich aber. Habe deshalb nochmal ein Infogespräch mit den FSAVE Leuten.
Ich denke, es muss sich nicht alles immer rechnen. Die Fassadendämmung verschönert das Haus. Die Dachdämmung verbessert die Wohnqualität im Haus, da wir eine offene Wohnweise bis unters Dach haben. Fafür bin ich bereit zu zahlen.
Mein Ziel ist, komplett auf Gas zu verzichten. Also nur Sonne und Holz. Einen Holzofen nutze ich jetzt schon. Möchte zusätzlich die Wärme für den Speicher nutzen.
Ich muss ja zugeben, dass ich etwas nervös bin. Aber der Gedanke komplett auf die Gasabschlagszahlungen verzichten zu können, ist reizvoll.
Und, ich glaube, ein wenig Hobby ist es bereits – wie bei Dir.

Grüsse

privatwald antwortete vor 15 Jahren

Hallo Thomas,

das mit den 1000l verstehe ich noch nicht ganz,ist das ein
zusätzlicher Speicher oder ein Speicher in Speicher (Boiler)
Prinzip?

Ist es ein Speicher oder sind es mehrere?

Ich habe meine Heizung um 2000l Puffer erweitert und auf Holz
umgestellt (September).

Was mir aufgefallen ist,zuvor hatte ich kein Problem
auch im Herbst ca 300 Liter solar auf ca 50 Grad zu erwärmen.

Aber durch das veränderte Volumen auf ca 2600l ergibt sich nun
eine etwas tiefere Durchschnittstemperatur was sich nachteilig auf das System auswirkt.

300 liter heiß ist evtl besser als 2000l lau.

Im Holzbetrieb ist wie Wärme natürlich nicht verloren,dadurch
wird das temperatur Delta nur etwas kleiner,bedeutet weniger
heizen (Holz).

Jetzt kommt es genau auf die Konfiguration der Heizung darauf
an wie sich der Umstand auswirkt.(1 Puffer ,2Puffer, 1000 l
Boiler,Frischwasserstation,etc.)

Wenn der Kachelofen primär für Heizzwecke ausgelegt ist,so
ist das „Abfallprodukt“ Warmwasser — was in der Übergangszeit, sprich Frühkahr/Herbst evtl. zu einem un-
befriedigtem Ergebnis führen kann, sprich Wohnung zu warm,Wasser zu kalt.

Der Speicher an sich (10000 Liter) sehe ich als nicht Ganzes
und nichts Halbes an(über Solar)

Für einen Saisonspeicher eindeutig zu klein und für normale
Heizung eindeutig zu groß.(nur meine persönliche Meinung)

Wenn 10000 Liter auf Temperatur gebracht werden müssen
bzgl. Warmwasser dann dauuuuuert das ,geheizt wird ja direkt.

Ich glaube da kann man im Wohnzimmer bestimmt schon FKK machen und das Wasser ist immer noch lau.

Im Sommer kein Problem,doch wer solldas ganze WW verbrauchen?

Mit 600 l und 4 Personen so wie bei mir die letzten 5 Jahre
hat es immer gereicht,bis auf wenige Ausnahmen,konnten immer 2-3 Tage überbrücken.

Und wie gesagt 6 RM Holz zum Heizen über den Winter,glaube ich nicht.

6RM a 500 kg = 3000KG
1 KG holz=5Kw/h = 15000 Kw/h Energie bei Bedarf ca 20000 Kw/h

Dann aber 100% Wirkungsgrad,kein Verlust am Ofen,sprich
Verbrennung und auch kein Verlust am Speicher.

Wirkungsgrad Ofen ca 70%

Speicherverluste ca 10%

Wie gesagt die Rechnung ist nur Laienhaft dargestellt und
erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit und soll auch nur
zum nachdenken anregen.

Fazit: Ich ,persönlich, würde das wahrscheinlich nicht so realisieren.

Ich würde gerne eine Referenzanlage sehen wollen und mit dem Betreiber unter 4 Augen sprechen wollen.

Wie sieht das eigentlich mit den Betriebskosten aus (Pumpenstrom,Steuerung, etc.)

Wird oft auch übersehen,was nutzt es 3 Kw/h vom Dach zu holen im Winter und dafür 2 Kw/h Strom zu investieren?
Nur so als Beispiel!

Evtl. gibt es doch ein Konfiguration die das Ganze plausibel
erscheinen läßt.

Mit nachdenklichen Grüßen

Privatwald

dobia antwortete vor 15 Jahren

mir wäre die solaranlage zu groß. im sommer bekommst du die die energie nicht unter. und im winter bringt sie nicht viel. ich bin auch kein freund von wasserführenden kaminen. mein haus vom wohnzimmer aus zu heizen, wäre mir nichts. besser einen kamin ohne wasser für die gemütlichkeit und einen vergaser für vorhandenen puffer der solaranlage.
die 6 m³ pro jahr könnten knapp werden, eher das doppelte.

grüße

dobia

ALMEIDA antwortete vor 15 Jahren

Hallo !

Die 1000 Liter werden als Bereitschaftsteil bezeichnet und bezeichnen die oberen 1000 Liter in dem 10.000 Liter Pufferspeicher. Die externe Wärme, in meinem Fall als die Wärme des wasserführenden Ofens, wird hier eingespeist. Hier kommt der Vorteil des grossen Puffers, in der Übergangszeit, ins Spiel. Die grosse Menge warmen Wassers kühlt sich langsam von unten nach oben ab. So muss ich in der Übergangszeit wenig zuheizen.
Ist dei Wärme des Sommers im Speicher verbraucht, ist der Speicher im Prinzip nur noch 1000 Liter gross, nämlich die oberen 1000 Liter.
Ich muss also im Winter nicht die 10.000 Liter auf Temperatur bringen. Es sind „nur“ 1000.
In Bezug auf den wasserführenden Ofen bin ich im Moment auch noch sehr skeptisch. Ich versuche gerade Kontakt zu Ofen/Kaminbauern zu bekommen, um deren Erfahrungen zu berücksichtigen.

Thomas

zett antwortete vor 15 Jahren

Schau mal unter solifer und fasag

um ein Haus solar zu beheizen brauchst Du ganz andere Dimensionen:

70qm Solar > 60grd Aufstellwinkel
24.000l Puffer!!!

juergen antwortete vor 15 Jahren

Hast Du mal den DWD (Deutscher Wettter Dienst) befragt nach den Durchschnitts Sonnentage für Deine Region. Dabei achte mal auf die Winterszeit.
Den Faktor Notfall: Wärme Versorgung würde ich vorsorgen bzw einplanen.

ALMEIDA antwortete vor 15 Jahren

Ich habe jetzt nochmal ein Meeting mit verschiedenen Fachleuten gehabt. Ergebnis: Ich setzte den Vorschlag um. Ich habe ein gutes Gefühl.

privatwald antwortete vor 15 Jahren

Na dann viel Erfolg dabei

Weg von Öl und Gas ist immer gut

Und zuerst dämmen und dann Heizung ist auch richtig

Gruß Privatwald

Stormy antwortete vor 15 Jahren
zett:
Schau mal unter solifer und fasag

um ein Haus solar zu beheizen brauchst Du ganz andere Dimensionen:

70qm Solar > 60grd Aufstellwinkel
24.000l Puffer!!!

Ja ne‘ is‘ klar und du schenkst uns die Anlage.

Mal ehrlich. Wer kann sich so eine Anlage leisten??

Für ein Passivhaus -> Kein Problem.

Aber für ein normales Bestandshaus?

Mit freundlichen Grüßen
euer Stormy

ALMEIDA antwortete vor 15 Jahren

Im Moment ist eine gute Zeit für eine Modernisierung des Hauses.
Ich muss für einen Kredit bei der KFW Bank im Moment nur 1,4% zahlen. Und der Zinszatz scheint noch weiter zu fallen. Für mich ist es genau der richtige Zeitpunkt etwas zu unternehmen.