Fragen und AntwortenPlane neu Anlage und brauche Rat
Olaf62 antwortete vor 14 Jahren

Hallo zusammen,

habe mal eine Frage zu meinem Vorhaben mit einem neuen Vergaserkessel. Ich habe ca. 220 m2 zu beheizende Fläche. Das freistehende Haus ist ein Niedrigenergiehaus und wird derzeit von einer Gasbrennwerttherme von Viessmann Vitodens 100 mit Vitocell 100 Brauchwassertank beiheizt. Wir Verbrauch pro Jahr bei 5 Personen (3 Erwachsenen und zwei Kleinkinder)beläuft sich auf ca. 15.000 kw/h.
Die Therme ist derzeit etwa 9 Jahre alt. Ich möchte diese Therme nun gegen einen Holzvergaserkessel tauschen und die Therme ggf. als Ausfallsicherheit neben dran schalten. Der Brauchwassertank soll gegen einen Pufferspeicher inkl. Brauchwassertank von 1500-2000 Liter ersetzt werden.

Jetzt habe ich zwei Fragen:

1. Ein bekannter Heizungsbauer hat mir gesagt, dass Gasbrennwertthermen ca. 10-12 Jahre nur Lebensdauer haben, da dann häufig Reparaturen anfallen, die den Neupreis einer neuen Therme übersteigen. Stimmt das?

2. Warum sind Föhling, ETA, Herz und auch KWB so viel teurer als die anderen Vergaserheizungen wie Attack, Atmos etc.? Viele Berater dieser teut´ren Vergaserkessel behaupten, dass die Billighersteller keine richtigen Vergaserkessel sind.Die sollen sehr stark Teer ansammeln und somit schlechter verbrennen. Zudem haben sie oft einen großen Aschekasten an dem man die schlecht und nicht rüchstandfreie Verbrennung erkennen kann. Die soll bei den teuren Hersteller nicht der Fall sein. Zudem kommt es duch die schlechten Verbrennungseigenschaften bei den billigen Kesseln zu Teerrückstanden die in Brand geraten können und einen Ofen- oder Ksaminbrand auslösen können. Stimmt das auch?

Viele Gruße und vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Jörg



15 Antworten
juergen antwortete vor 14 Jahren

Hallo jörg,
ich werde mal versuchen einige Fragen heraus zu picken.

Zu Deinem Pkt.2 dem Thema HB.
Ein HB lebt vom Umsatz. Wenn er ein billiges Produkt verkauft ist auch dementsprechend seine Provison. Wenn man dann noch ein wenig das billige Produkt bedingt durch den Preis schlechte Qualitäten unterstellt, d.h. (nach dem Motto als Fachmann muß ich das ja wissen) noch schlechter macht, dann wird der Kaufinteressent in eine bestimmte Richtung manipuliert.

Die Atmos Serie GSE hat BAFA d.h. du erhälst eine staatliche Förderung.

Du kannst mit vielen Kesseln auch mit einem teuren Kessel durch Dein Verhalten: Ruß, Qualm zum Schonrstein raus usw.
erzeugen.

Ich gebe Dir einen Tipp: Schreibe hier wo Du wohnst und bittest um einen Erfahrungs Austausch eines User der in deiner Nähe wohnt.
Dann habe auch kein Herzdrücken und frage ihn Löcher in den Bauch. Vielleicht auch einen Termin mal gemeinsam Kessel anheizen. Dann kannst Du ihn live erleben und Dir ein Bild machen.

Witte antwortete vor 14 Jahren

Hallo Jürgen,

vielen Dank für die Info. Ich komme aus Duisburg. Ich kenne jedoch niemanden in der Umgebung, der einen Atmos-Kessel hat. Wäre somit dankbar, wenn sich jemand melden würde.

Viele Grüße
Jörg

Pit antwortete vor 14 Jahren

Hallo Jörg,

Fragen die auch zu klären sind :
2. für Holzvergaserkessel geeigneter Kamin vorhanden ?
Platz für 2 Jahresvorrat (geschätzt 40 m³) Brennholz vorhanden ?
Heizraum mit Kamin und Holzzugang vorhanden ?
Bereit auf Komfort der jetzigen Anlage zu verzichten ?
Wer verhindert das einfrieren während des Winterurlaubes ?
Gruß

Peter

manter antwortete vor 14 Jahren

Keine Angst, 10Rm Hartholz pro Jahr sollten dir reichen.

Auf den Kombipuffer würde ich getrost verzichten. Warum Kombipuffer und HVs nicht zusammen passen, kannst du über die Suche raus finden.
Behalte entweder deinen Boiler, oder kauf dir eine Friwa.

Gruß Manuel

Witte antwortete vor 14 Jahren
Pit:
Hallo Jörg,

Fragen die auch zu klären sind :
2. für Holzvergaserkessel geeigneter Kamin vorhanden ?
Platz für 2 Jahresvorrat (geschätzt 40 m³) Brennholz vorhanden ?
Heizraum mit Kamin und Holzzugang vorhanden ?
Bereit auf Komfort der jetzigen Anlage zu verzichten ?
Wer verhindert das einfrieren während des Winterurlaubes ?
Gruß

Peter

Hallo Peter,

ein Kamin (stahlrohr) muss noch gebaut werden. Dazu ist ein Kernbohrung in den Keller nötig. Da das Haus freistehend ist, gibt es für den externen Kamin keine Installationsprobleme. Brennholz habe ich jetzt schon ca. 15 rm am Grundstück liegen (ca. zwei Jahre bereits getrocknet). Ich konnte noch mehr Holz aif meinem Grunstück lagern. Ein Heizuraum von 7m2 ist im Keller vorhanden. Dort hängt ja jetzt schon die Therme mit dem Brauchwasssertank von 200 Liter.
Mir ist bewusst, dass man mit dem Umstige an Heizungskomfort verliert. Dies ist aber überhaupt kein Problem für mich, da mindestens drei Leute im Haus nachlegen können. Somit ist immer (Urlaubzeiten, Krankheit) der nachlegen kann. Zudem wäre es mein Wunsch die Therme und den Vergaserkessel zu koppeln. Im Notfall soll dann die Therme einspringen.

Viele Grüße
Jörg

Witte antwortete vor 14 Jahren

Hallo nochmal,

also mein Lastenheft an die zukünftige Holzvergaseranlage sieht in etwa wie folgt aus:

1) Holzvergaser zwischen 20-30 KW (Was mein Ihr bei 200 m2 Wohnfläche und 200 Liter Brauchwasser für fünf Personen)
2) Der Holzvergaser soll BAFA gefördert werden!
3) Pufferspeicher zwischen 1500 – 2000 Liter. (Was mein Ihr?)
4) Kamin muss noch installiert werden, Kernbohrung in den Keller und dann Stahlrohrkamin dran.
4) Welche Kosten fallen da in etwa für alles an?

Viele Grüße
Jörg

Hahneko antwortete vor 14 Jahren

Hallo Jörg,

schön, daß Du aus dem HTD-Forum den Weg hierher gefunden hast. Die gewerblichen Buntsterne dort hassen alles, was mit Selber machen, Baumarkt usw. zu tun hat.
In Deinem Fall rate ich zum 30GSE (habe ich auch). Ist vielleicht ewas etwas groß, aber es ist zu bedenken, daß er 50 cm Holz schluckt, und das spart einiges an Arbeit. Auch bringt er in der Praxis meist deutlich weniger als 30 KW. Dann sollten es aber auch 2000 l Puffer sein, sonst kann es eng werden.
Vorhandene Therme als Notfall macht auch Sinn, aber darauf achten, daß sie so installiert wird, daß sie bei HV-Betrieb nicht durchströmt wird.
Die Anlage ist im Keller besser untergebracht als im Nebengebäude. So bleiben die Wärmeverluste im Haus.
Hast Du Dir auch schon Gedanken über die Brauchwasserbereitung sowie die Regeleinheit gemacht? Der Atmos bringt nur Wärme in den Puffer, sonst kann er nichts.
Willst Du selbst installieren oder eine Fachbetrieb beauftragen? Wenn der Fachbetrieb Atmos verkauft, sollte es kein Problem sein, ansonsten Vorsicht: Einen fremdbeschafften Kessel baut Dir niemand gerne auf Stundenbasis ein, und wenn, dann so lust- und gedankenlos, daß Du keine Freude daran haben wirst, getreu dem Motto. „Hab Dir gleich gesagt, daß der Ostblock-Kessel nichts taugt!“

Kosten: Der nackte Kessel rd. 3500, weitere Kosten abhängig von der Brauchwasserbereitung, Puffer, Steuerung, Verrohrung und den sonstigen vor-Ort Bedingungen, und natürlich von der möglichen Eigenleistung. Da will ich jetzt keine Prognose wagen.

Hahneko

Witte antwortete vor 14 Jahren

Hallo Hahneko,

vielen Dank für die detailiiert Antwort. Ich hatte eigentlich vor, alle Arbeiten von einem Fachbetrieb machen zu lassen. Leider gibt es in meiner Region (Duisburg) keinen Atmos-Heizungsbauer. Auch im Umkreis sieht es mau aus. Wer also jemanden in meiner Region kennt, der das machen kann, dann her damit.

Die Brauchwasserthematik habe ich bisher nur rudimentär beäuchtet. Der eine Heizungebauer öchte meinen alten Brauchwassertank (Vitocell 100) erhalten und mit an den Kessel anschliessen, der andere Heizungsbauer empfiehlt einen Pufferspeicher mit integrierten Brauchwassertank im Pufferspeicher. Was soll ich dazu sagen, ich bin nicht vom Fach. Was würdet ihr empfehlen?

Ich bin für weitere Zuschriften dankbar.

Kann man eigentlich den Kessel direkt bei Atmos samt Pufferspeicher im Werk abholen und ist dies kostengünstiger als in Deutschland zu kaufen?

Gruß
Jörg

Chappi antwortete vor 14 Jahren

Frage mal nach einem FBV von Sieger oder Ferro, oder Wolf hat auch den Atmoskessel. die kleben nur ihr Typenschild drauf. wird aber teurer sein als wenn mann direkt bei Atmos bestellt.
Gruß Chappi

Olaf62 antwortete vor 14 Jahren

Hallo Witte,

wenn die Gastherme als Sommer- / Ersatzheizung bestehen bleibt, empfehle ich , den Warmwasserspeicher weiter zu verwenden.

Argumente:
er kostet nichts 😉
Wenn Warmwasser aus dem Pufferspeicher gemacht wird (Rohrwärmetauscher, Frischwasserstation), muss immer der große Puffer auf Temperatur gehalten werden.
Der Warmwasserspeicher ist auch dann noch warm, wenn der Puffer bereits abgekühlt wird.
Regelungstechnisch sehr einfach zu integrieren

Viel schwören hier auf Frischwasserstationen. Diese heizen das Trinkwasser mittels Wärmetauscher auf. Der Wärmetauscher wird aus dem Puffer versorgt. Nachteile: sehr teuer, Hydraulik (Einbindung von Holz- und Gaskessel).

Grüße

Olaf

mariuswsw antwortete vor 14 Jahren

Stimme dem fast zu, jedoch würde ich trotzdem auch die Puffer mit dem WW-Boiler verbinden. Soviel Aufwand ist das auch nicht. Sonst ist man ja immer noch komplett auf Gas angewiesen.
Also meine Variante: 2000l Puffer, 200l WW-Boiler, Gastherme und als Regelung UVR1611. Mit 30kw Kessel bist du – denke ich auch- gut beraten.
Hydraulikschema könntest du z.B. meins nehmen. Funktioniert super. Musst nach Thread „Hydraulik KC25S“ suchen. Nur darüber, ob die Puffer parallel oder in Reihe sollten, kann man noch diskutieren.
Aber Parallel funktioniert super. Konnte meinen HB damals nicht für Reihe begeistern, würde aber inzwischen glaube ich wieder parallel bauen.

Gruß Marius

Witte antwortete vor 14 Jahren

Hallo zusammen,

im Raum Duisburg und Umgebung scheint keiner mit Holzvergasern zu heizen. Ich renne mir die Hacken ab nach Informetionen. Das macht echt wenig spaß. Bei manchen Heizungsbauern habe ich den Eindruck, dass die diese Technik überhaupt nicht kennen. Vielmehr hipe ist auf Solar- oder Erdwärme. Holzvergasertechnik, was soll das, höre ich oft.

Kaum einer kann in der Region helfen. Deshalb bin ich auf Erfahrungsberichte angewiesen. Also schreibt mir bitte eure Erfahrungen mit den Kesseln und auch die Schwierigkeiten dazu.

Viele Grüße
Jörg

Hahneko antwortete vor 14 Jahren

Witte,

zunächst heißt die Devise erst mal ruhig bleiben. Zeitdruck ist immer ein schlechter Ratgeber, und diese Heizsaison ist eh gelaufen.
Erfahrungsberichte zu Atmos findest Du hier reichlich, zu anderen Marken natürlich kaum.
Wenn sich Deine lokalen Heizungsbauer nicht mit HVs auskennen (sehr traurig!), dann hilft Dir auch ein Premiumkessel nichts und Du hättest unnötig viel Geld ausgeben.
Wenn Du genug Zeit und Interesse hast, dann nimm das Projekt selbst in die Hand, mache Dir Gedanken über die Hydraulik und die Steuerlogik.
Wenn das schon mal steht, ist das Wichtigste getan. Das Zusammenbauen der Komponenten sollte jeder hinbekommen, der vernünftig löten kann. Wenn Du das nicht selbst machen kannst/willst, dann suche Dir einen Hndwerker, der das macht. Ganz wichtig: Die Jungs geben gern vor, daß sie aus Gewährleistungsgründen kein fremd beschafftes Material einbauen (in Wahrheit dürfte der Grund im eigenen Verdienst liegen). Kläre vorher ab, daß ihr Auftrag nur darin besteht, auf Stundenbasis nach Deinen Anweisungen und Plänen etwas einzubauen. Im Prinzip müssen sie dann nur den Kopf dafür hinhalten, daß die Leitungen dicht sind. Eine Gewährleistung auf einwandfreie Funktion für irgendetwas übernehmen sie dann natürlich nicht, das ist Dein Risiko.
Sicher wäre es besser, wenn das gesamte Projekt in einer Hand läge, aber wenn sie es halt nicht können?
Ich bin sicher, wenn Du selbst die Planung in die Hand nimmst und Dir entsprechend Gedanken machst, dann wird das allemal besser, als wenn ein Handwerker Dir etwas nach Schema F (haben wir immer so gemacht!) zusammenschustert.

Hilfe zur Hydraulik und Steuerung (z.B. UVR 1611) wirst Du hier sicher bekommen.

Hahneko

juergen antwortete vor 14 Jahren

Hallo Witte,

Hahneko hat vollkommen Recht. Wir, die alten Hasen haben hier schon sehr vielen Hilfe suchenden gut zu geredet, es selber in die Hand zu nehmen und wie er schreibt d.h. selber installieren und natürlich zu löten. Wieviele User haben wir Schritt für Schritt ihren Anlagenbau begeleitet. Zig Seiten sind mitunter ihre Threads lang. Eines Tages konnten wir dann lesen Vielen Dank meine Heizung funktioniert.
Ich habe es schon oft erwähnt, einem in der Holzbranche haben wir hier das löten beigebracht. Ganz wenige undichte Stellen hatte er. Wenig später schrieb er freudestrahlend ich habe meine Solar selber installiert. Diese Woche kam eine PN von ihm er will einen größeren Kessel sich zulegen.
Wenn ein User den Willen hat ich versuche es, raten wir immer zum selbermachen. Er braucht sich dann nicht nach Installation durch einen HB bis zum Gericht streiten, wenn die Wohnung kalt bleibt. (Alles schon da gewesen)

Olaf62 antwortete vor 14 Jahren

Hallo Witte,

der Einbau einer Holzkesselanlage ist nicht trivial. Deshalb schrecken viele Heizungsbauer davor zurück. Wenn der Kunde dann auch noch ein Modell haben möchte, dass dieser nicht kennt (und den Vertreter auch nicht, außerdem kein Kundendienst), dann schreckt er zurück.

Das größte Problem ist, dass die Günstig-Hersteller (egal welcher) keine Konzepte liefern, sondern Komponenten. Der Heizungsbauer soll sehen, wie er zurecht kommt. Heizungsbauer sind aber keine Regelungstechniker, also lassen sie es lieber. Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Dies ist der Grund, warum einige hier im Forum Regelungen zur Steuerung von Holzvergaserkesseln entwickelt haben.

Da gibt es die Flammtronik, die Vollmar-Steuerung und das System, das ich entwickelt habe. Unter http://www.logic-therm.de/5-dokumentation/dokumentation.html Anhang Anlagenbeispiele ist die von mir empfohlene Standardschaltung für Holzvergaser, Puffer, Ölkessel, Heizung und Warmwasser zu finden. Alternativ gibt es in der Rubrik Informationen viel zu lesen. Dort habe ich auch eine Übersicht über verfügbare Kessel aus dem unteren Preissegment aufgelistet Kapitel: Die Auswahl des Holzvergaserkessels). In der Übersicht fehlt noch der Kessel der Firma NMT Normotec.

Grüße

Olaf