Fragen und AntwortenRobinienholz kaufen?
yussuf antwortete vor 14 Jahren

Hallo Heizer,

mir ist gerade bewust geworden, dass wir zu wenig Holz haben und unsere Vorräte etwas aufstocken sollten. Jetzt sollte ein guter Zeitpunkt sein um Holz zu kaufen, hoffe ich. Fragt sich nur welches. In unserer Gegend (Brandenburg, Fläming) gibt es fast kein Buchenholz.
Überwiegend wachsen hier Kiefern und Eichen, aber auch viele Robinien. Letztere sind grundsätzlich krum, so dass sie als Nutzholz nur für Zaunpfähle und Spielplatzgeräte taugen. Ich hoffe deshalb, dass dieses Holz billiger zu bekommen ist als Eiche. Ich hab’s aber noch nie verbrannt (bisher fast nur Kiefer und feuchte Eiche)
Ist das eine gute Idee, eine LKW-Ladung Robinienstämme für den ATMOS zu kaufen? Oder ärgern wir uns dann ewig über das Zeug?

Ich hoffe Ihr seid nicht alle baden…

Viele Grüße

Paul



23 Antworten
Rhoenheizer antwortete vor 16 Jahren

Wieso nicht?
Du kannst alles verfeuern was nach Holz aussieht,von Pappel bis Eiche.Ich hab auch immer ma Weißdorn,Nusshecken oder ähnliches dabei.
Das mit der feuchten Eiche würde ich tunlichst sein lassen,da sie genauso wie Erle einen hohen Anteil an Humin-und Gerbstoffen besitzt die feucht verbrannt noch mehr aktiv sind. Das Zeug frißt dir nicht nur den Kessel kaputt sondern zerstört unter Umständen auch den Kamin. Wir haben früher immer ma so den Schlot frei gebrannt bei unserem alten Forster.

julia2000 antwortete vor 16 Jahren

Hallo,

wenn du deine nachbarn nicht leiden kannst,kann ich es dir nur empfehlen.Das stinkt unheimlich.
Das muß frisch verarbeitet werden,läßt du es trocknen wird es hart wie glas.

julia

holzwurm99 antwortete vor 16 Jahren

Hallo,
(Robinien)
soweit ich weiß ist das doch recht gutes Holz aber ohne es genau zu wissen da ich fast nur Hartholz feure, mit denn feuchtem Holz würde ich lieber lassen da es nicht gut ist für die Esse und denn Atmos.

420 antwortete vor 16 Jahren

Hallo Paul_S,

Robinie hat den gleichen Heizwert pro RM wie Eiche. Hier ein kleiner Link: http://www.bioenergie-oberlausitz.de/Richtiges+Heizen+mit+Holz

Also steht dem nichts entgegen, auch mit Robinie zu heizen.

Grüße

Franz

autodoc antwortete vor 16 Jahren

Hallo Paul_S,
habe selbst auch Robinie aus der Wuhlheide geholt. Lag dort schon ein Jahr am Boden, dadurch ist die Rinde schon von alleine abgefallen und die größte Feuchtigkeit ist raus. Sägt sich allerdings etwas schwerer. Zum Heizwert, absolute Sahne, mit das beste!!!
Viel Spaß beim ernten.
Gruß autodoc

Paul_S antwortete vor 16 Jahren

Danke für die zahlreichen informativen Antworten,

und den Link. Also werde ich mal irgendwo anfragen, wo hier in der Gegend so etwas rumliegt, also vielleicht bei der LPG – äh, ich meine Genossenschaft…

Ich wollte auch schon einen LKW-Fahrer der hier mit einer Holzladung vorbeikam fragen wo er herkommt, aber hab‘ ihn nicht mehr erwischt.

Viele Grüße

Paul

yussuf antwortete vor 14 Jahren

Hallo,
ich hole diesen Thread mal wieder hoch.
Ich habe eine grosse Ladung (ca 120 – 160 rm) Robinie, Eiche und Esche günstig geschossen. Das Holz liegt schon ca. 1 Jahr auf dem Boden/auf dem wilden Haufen. Jetzt bin ich dabei mich zu informieren wie ich damit umgehe. Eventuell mache ich (wir!) im Winter noch einige Ster Nadelholz im Wald.

Die Eiche braucht drei Jahre mindestens zum Trocknen, ein Jahr gespalten unabgedeckt liegen lassen wegen der Gerbsäure. Möglichst frisch spalten. Hoher Energiegehalt.

Die Robinie macht angeblich wenig Glut und sollte gemischt werden (sagt eine Holzheizerin die damit heizt). Hoher Energiegehalt.

Die Esche ist schwer zu spalten ist aber auch gutes Holz.

Ich vermute ich sollte das Hartholz dünner spalten, als ich das mit dem Nadelholz, das sonst hier habe tue, richtig?

Was haltet ihr davon die Holzarten zu Mischen? Womit? Was nach oben/nach unten?
Habt ihr noch Tipps für einen HArtholzneuling? Wo widersprecht ihr mir?

HKruse antwortete vor 14 Jahren

hallo!
klasse holz.eigentlich zu schade zum heizen.das kernholz verrottet selbst im boden(als pfahl)kaum.es lässt sich am besten frisch spalten.getrocknet hängen die längsfasern klettverschussartig zusammen.die scheinakazie bringt richtig kilos in den ofen.ich würde mir die hände reiben!
Glückwunsch,die nächste woche alles gute,guten rutsch!
Gruß heinrich

Kessel 1: 2009.40gse
Kessel 2: 1987.öl
Regelung: 2009< LambdaCheck--BRT >Lüfterdimmer
Puffervolumen: 3100 L
yussuf antwortete vor 14 Jahren

HKruse: Die Robinie ist aussortiert weil Kernfäule oder zu rissig. Die Eiche hat Würmer (obwohl das bei Eiche selten ist). Da würden sonst Spielplätze draus gebaut, die geben zehn Jahre Garantie auf das Holz, unbehandelt, wohlgemerkt. Da können die Ausschussware nicht brauchen.

yussuf antwortete vor 14 Jahren

Wo sind denn die Hartholzheizer? Keiner eine Meinung?

HKruse antwortete vor 14 Jahren

Hallo Yussuf!
nach 2 bis 3 jahren lagerung ist jeder centimeter robinie bestes brennholz,die fault im lager nicht mehr.heute sind bei zwei füllungen gse40 nachträglich geschätzt etwa 20kg robinie in den ofen gewandert,ich kann mal ne füllung pur verfüttern,sonst heize ich wie es kommt aus ca 2ha mischgehölz.
Gruß heinrich

Kessel 1: 2009.40gse
Kessel 2: 1987.öl
Regelung: 2009< LambdaCheck--BRT >Lüfterdimmer
Puffervolumen: 3100 L
julia2000 antwortete vor 14 Jahren

robinie ist ein absolut klasse brennholz.

wir legen die auch gerne in den offenen kamin, bildet sehr gute glut. hat aber einen sehr strengen geruch beim abbrand.
der größte wasserträger ist die rinde, daher sollte man robinie auch nicht naß fällen da die rinde wie ein schwamm die feuchtigkeit aufsaugt.nach kurzer lagerung fällt die rinde aber ab und man kann sie später seperat verheizen.
gegenüber der eiche, setzt robinie keine gerbsäure frei und kann daher schon nach einem jahr verbrannt werden.

fazit: preisgünstig,hoher brennwert, hohe glutbildung.

nach möglichkeit frisch bearbeiten, unangenehmer geruch.

HKruse antwortete vor 14 Jahren

hallo yussuf!
Ihr heizt doch mit 1 meterstücken,ich würde beides,eiche und robinie,bohlen- brettartig spalten.wenn möglich die wurmige eiche dünner um sie eher heizen zu können.lass den stapeln unten genügend platz(palettensystem)damit luft zirkulieren kann.zu trocken spalten und sägen macht deutlich mehr arbeit.bei uns fällt die rinde meist nicht ab,geruch ist mir selbst in der vorATMOSzeit nicht aufgefallen.
Gruß heinrich

Kessel 1: 2009.40gse
Kessel 2: 1987.öl
Regelung: 2009< LambdaCheck--BRT >Lüfterdimmer
Puffervolumen: 3100 L
Micha antwortete vor 14 Jahren

Hallo yussuf,
also zur Robinie kann ich nicht viel sagen, hatte ich noch nicht.
Aber Eiche hatten wir schon. Das mit den 3 Jahren lagern stimmt so meiner Ansicht nach nicht. Gespalten und schön luftig gelagert ist die in 1-2 Jahren auch trocken. So ein kleines Holzfeuchtemessgerät (10€) leistet da übrigens gute Dienste.
Das mit der Gerbsäure liest man öfter. Ich bezweifle aber ob es praktikabel ist, dass der Regen die auswäscht.
Der Holzstapel darf dafür nicht sehr hoch sein, sonst kommt der Regen nicht durch (oder nur sehr selten). Ob es dabei reicht nur die Spaltflächen zu „waschen“ bezweifle ich auch. Die Gerbsäure kommt ja vermutlich nicht nur an den Außenseiten vor, sondern im ganzen Holz.

Ob kleiner spalten Sinn macht weiß ich auch nicht. Meine Erfahrung ist, dass dickes Hartholz besser verbrennt als dickes Weichholz.
Unser Pappelholz ist teilweise recht großzügig gespalten. Da muss man sehen, dass der Ofen nicht ausgeht. Hartholz bildet durch die Glut wohl einfach mehr Holzgas.
Übrigens gibt es eine Untersuchung (Förderzentrum nachwachsende Rohstoffe Straubing glaub ich), dass Hart- und Weichholz ähnlich schnell trocknen. Und das ging teilweise in 7 Monaten, also einem Sommer.

Grüße, Michael

yussuf antwortete vor 14 Jahren
Micha:
Hallo yussuf,


Unser Pappelholz ist teilweise recht großzügig gespalten. Da muss man sehen, dass der Ofen nicht ausgeht. Hartholz bildet durch die Glut wohl einfach mehr Holzgas.

Grüße, Michael

Das Pappelholz ist also grossstückig gespalten? Pappel bekomme ich wenn ich Glück habe auch noch. Ist ja wohl das Gegeteil von der Robinie; dürfte recht schnell ausgebrannt sein.

Danke für die Tipps. Wer noch was weiss, immer raus damit.

Rolf antwortete vor 14 Jahren

Hallo Yussuf,
ich verfeuere auch gerade Robinie,bis ca.armdick,teilweise gespalten u. 2 Jahre abgelagert.
Brennt sehr gut u. hält lange an,was man durch das Gewicht schon vermuten kann.
Teilweise mische ich es mit Weide u. Holunder.
Vorsicht nur an den dünneren Robinienästen,weil Stacheln dran sein können.

Gruß Rolf

Micha antwortete vor 14 Jahren

Ja die Pappel ist recht dick, waren stattliche Bäume.
Da wäre dünner spalten wohl besser gekommen, aber jetzt will ich damit nicht mehr anfangen.

Micha

PS: Das billigste Holz brennt immer am Besten 🙂

Matze antwortete vor 14 Jahren

Hier mal meine erfahrung mit Robinie:

3 Jahre abgelagert, brennt oder vielmehr vergast gut aber erhöhter Ascheanfall und Rußansatz im Kessel und Abgaskanal und stinken tut das Zeugs. Ich mische es mit Kiefer und Eiche dann hält sich das in Grenzen
Also richtig begeistert bin ich von Robinie nicht aber das Zeugs muß ja auch weg.

Gruß Matze

EricF antwortete vor 14 Jahren
Micha:

Übrigens gibt es eine Untersuchung (Förderzentrum nachwachsende Rohstoffe Straubing glaub ich), dass Hart- und Weichholz ähnlich schnell trocknen. Und das ging teilweise in 7 Monaten, also einem Sommer.

Grüße, Michael

Hier ist der Link: http://www.tfz.bayern.de/festbrennstoffe/17367/

Das wäre ja interessant, wenn man Buchenholz schon nach einem Sommer verbrennen könnte. Werde mein frisches Holz nach dem Sommer mal messen und schauen was passiert ist.
Wie sind denn eure Erfahrungen?

Grüße
Eric

Micha antwortete vor 14 Jahren

Hallo Eric,
meiner Erfahrung nach passt das schon ganz gut.
Das Holz ist bei mir nach einem Sommer meistens gerade so grenzwertig.
Allerdings wird es oft auch erst zwischen März und Mai gespalten. Außerdem kann ich die Idealbedingungen nicht erfüllen.
Das Holzlager ist ca. 2m tief, 8m lang und 2,5m hoch. Außerdem ist es relativ windgeschütz an einer Böschung.
Bei der Untersuchung wurde das Zeug wohl in Gitterboxen geworfen und in den Wind gestellt, teilweise auch direkt in die Sonne ohne Abdeckung (erst ab September). Ich kann das Dach im Sommer aber nicht abbauen. Gerade die Pappel ist nicht sonderlich gut getrocknet hatte ich den Eindruck. Die Fichte war da schon besser.
Bei der Untersuchung wurden leider auch nur Fichte und Buche berücksichtigt, bei Eiche kann das schon anders aussehen.

Aufgrund ordentlicher Vorräte hatte unser Holz bisher eigentlich immer 1,5-2 Jahre Lagerzeit, da gab es auch bei Eiche keine Probleme.

Vielleicht schaffe ich über Weihnachten mal wieder einige Holzfeuchtigkeiten zu messen.

Grüße, Micha

winnie3pooh antwortete vor 14 Jahren

Hallo Eric,

das Diagramm sieht ja interessant aus. Ich glaube aber, das es in der Praxis anders bei mir aussieht. Kommt ja auch noch darauf an wie groß die Stücke sind. Dann war ich der Meinung das die Feuchtigkeit nur an den Stirnseiten austritt (Faserrichtung), bei unseren 50 cm Stücken wird das dann wohl doch ein wenig länger dauern.

Gruß Jörg

Volli antwortete vor 14 Jahren

Und ganz klein unter dem Diagramm findet man noch diese schöne Umrechnungstabelle .

Grüsse

Volker

yussuf antwortete vor 14 Jahren
winnie3pooh:


Dann war ich der Meinung das die Feuchtigkeit nur an den Stirnseiten austritt (Faserrichtung), bei unseren 50 cm Stücken wird das dann wohl doch ein wenig länger dauern.

und bei meinen Meterstücken erst recht.