Fragen und AntwortenSteuergelder für Arcandor?
fmc4008 antwortete vor 15 Jahren

ein herzliches Servus!

Was meint Ihr? Soll man der in Koma liegenden Arcandor noch den Sarg mit Millionen von Steuereuros ausstaffieren, oder die Eigentümer zwingen, Arcandor selbst zu retten. Denkt Ihr, die verzichten auf ihr ganzes investiertes Geld ? Wenn ja, dann glauben selbst sie nicht mehr an das Überleben ihrer eigenen Firma! Glaubt Ihr wirklich, denen geht es um die 50.000 Arbeitsplätze! Die sind doch denen so egal, wie wenn in Mexico ein Fahrrad auf eine Grippesau fällt! Guckst Du Wikipedia:
„Am 23. März 2009 veröffentlichte die Zeitschrift Manager Magazin eine Studie, die der Deutsche Führungskräfteverband durchgeführt hat. 1.000 Fach- und Führungskräfte waren aufgefordert, die bekanntesten Arbeitgeber Deutschlands zu bewerten. Arcandor ist dieser Studie zufolge der unfairste Arbeitgeber in Deutschland.“

Gewinne absahnen, indem man die Gebäude schon 2007 an einen Investor verkauft hat und horrende Mieten vereinbaren. 23 Mio im Monat! Das sind 460 Euro monatlich für jeden einzelnen MA!
Der Chef ist natülich auch beteiligz bei dem Investor, hat sich aber im Februar schon abgeseilt mit 2.3Mio Abfindung.

Also, (vorrübergehende) Rettung mit Steuermitteln, oder besser absaufen lassen? Was meint Ihr?

Schena Gruaß

der Jochen



5 Antworten
manter antwortete vor 15 Jahren

Absaufen lassen, auch wenns mir für die Leute leid tut.

Oder die ganzen Karstadt und Quelle läden für einen Euro
an jemanden verkaufen. Mit allem drum und dran.
Aber das wird Arcandor nicht mit sich machen lassen.

Das da nur Miese gemacht werden glaubt doch keine Sau.
Das ist doch nur aufm Papier so.
Ok 1,13 Milliarden Umsatz der Kernwarenhäuser und daraus nur 22,3 Millionen Gewinn ist Einerseits wenig, andererseits aber ein Plus.

Genauso mit den Banken. Alles absaufen lassen. Für das Kappital
das gutgläubige Menschen privat in Renten investiert haben
oder sonstwie angelegt haben birgt der Staat doch sowieso.
Lieber da die Milliarden auszahlen.
Also wieso da Milliarden reinschiessen, die morgen eh wieder verspekuliert sind?

Ist zwar alles etwas trivial ausgedrückt, aber dafür befinden wir uns ja hier im Stammtisch.

Gruß Manuel

fmc4008 antwortete vor 15 Jahren

Karstadt, Quelle, wer braucht denn so was noch?
Heute gibt es das Internet. Ich muß auch zugeben, ich war schon mehrere Jahre nicht mehr in solchen Läden. Kann mich nur erinnern, daß da viele Angestellte „beratend“ zu Seite stehen, jedoch lehnt man deren Hilfe meißt ab. Die müssen ja auch verkaufen und mit dem Druck lügen sie Dir die Hucke voll. Quelle hat z.B. die Preise für Kleidung von der Größe abhängig gemacht. Eigentlich gerecht, braucht mehr Stoff. Psychologisch aber voll daneben. Wenn jemand zu Dick ist, hat er viele Komplexe deswegen und möchte krampfhaft genau so behandelt werden wie Dünne. Man reibt ihm also unter die Nase, „schön blöd, wenn Du so eine fette Sau bist, dann zahl auch mehr als Normalgewichtige“ Das ist genau das, was so ein fülliger Mensch nicht brauchen kann. Gerade die waren aber die besten Kunden, weil die sich wegen ihrer Komplexe nicht trauen, in Bekleidungsläden zu gehen.

Untergang durch massive Management Fehler und Geschäftsmodelle, die am Markt vorbei gehen.

Also macht die Läden dicht! In der Zwischenzeit sind ja viele Arbeitsplätze in zeitgemäßeren Geschäftsmodellen entstanden und alle gehen halt nicht mehr.
Diese Läden haben auch vom Prinzip gelebt, von Billiglohnländern billig einzukaufen und hier teuer zu verkaufen. Das geht jedoch direkter im Internet.

Erkennt doch mal die Realität. In Läden wie Kik ist nur einer beschäftigt und muß alles machen und rotiert. Dort ist es dann auch noch viel billiger und Kunden haben immer weniger Geld…
Die Arbeitskräfte sind nicht mehr bezahlbar in Deutschland. Dann bleibt ja den Managern nichts mehr. Arbeit wird es in Zukunft immer weniger in Deutschland geben und dann?

Gute Nacht

der Jochen

dobia antwortete vor 15 Jahren

und wie war das vor ein paar jahren mit philip holzmann? mit einem haufen steuergeld den laden noch 2 jahre am leben gehalten und dann doch pleite.
das geld sollte lieber z.B. kleinen handwerksbetrieben, wo noch ehrliche arbeit geleitet wird, zur verfügung gestellt werden, statt großkonzernen und banken mit wasserkopf in der verwaltung und üppigen managergehältern und -abfindungen, die jahrelang satte gewinne eingefahren haben und wenns mal kein wachstum mehr gibt, sofort anfangen zu weinen.

grüße
dobia

Stormy antwortete vor 15 Jahren
das geld sollte lieber z.B. kleinen handwerksbetrieben, wo noch ehrliche arbeit geleitet wird, zur verfügung gestellt werden, statt großkonzernen und banken mit wasserkopf in der verwaltung und üppigen managergehältern und -abfindungen, die jahrelang satte gewinne eingefahren haben und wenns mal kein wachstum mehr gibt, sofort anfangen zu weinen.

So ist es!!! Wo sind die dicken Gewinne von Opel, Ford, Acandor und co.????????????? Die Frage stellt keiner!
Oder Madamme Scheffler…….

Jeder Handwersmeister mit eigenem Betrieb hat Rücklagen und andere Dinge um auch in schlechten Zeiten nicht gleich unterzugehen, denn er hat schließlich eine gewisse Verantwortung, den Leuten gegenüber mit denen er morgens seit 19 Jahren Kaffee trinkt, aber wenn es den großen mal schlecht geht…..

Wie schon geschrieben…., lasst das Boot untergehen, es ist schade um die Leute, aber einaml muss der Spuck mit den Finanzhaien, Spekulanten und anderen legalen Betrüger vorbei sein.

Wenn das so weiter geht, mit milliarden Abfindungen für Manager und dumping Löhnen für Arbeiter, wird es früher oder später wieder eine RAF geben und spätestens dann werden die großen Herren wieder den Bezug zur Realität finden.

So viel von meiner Seite.

fmc4008 antwortete vor 15 Jahren

Na bei der Maxhütte war es ja auch nicht besser. Durch Millionensubventionen und Lohnverzicht ging es noch 1 Jahr weiter, dann war wieder Schluß.

Ein ganz anderer Ansatz für eine Staatsbeteiligung ist das Verhindern von Übernahmen. Bei Beiersdorf hat das ja gut geklappt. Auch Hamburg hat mit seiner Beteiligung an Hapag Lloyd die Heuschrecken abgehalten.
Entscheidend ist denke ich das Geschäftsmodell und die Geschäftsführung. Wenn beides nichts taugt, dann können die Arbeiter werkeln wie blöd und auf alles verzichten, hilft trotzdem nichts. Interessanterweise, wenn das Geschäftsmodell stimmt, die Leitung aber total miserabel ist, halten viele Unternehmen trotzdem lange durch, siehe Conergy. Aktie von über 70 auf unter 1 Euro abgestürzt, aber nicht tot zu kriegen. Solarzellen sind immer noch ein Renner durch Subventionen, die schon lange viel stärker hätten zurückgefahren werden müssen. Dadurch wäre nichts anderes passiert, als daß die Großen wie Solarworld und Q-Cells ihre Preise hätten senken müßen und effektivere Zellen hätten entwickeln müssen. Die machen immer noch auf Masse, kein Wunder bei einer Spannne die oft über 30% lag.
Dann wären wir wahrscheinlich schon so weit, daß sich Solarstrom auch ohne Subvention rechnen kann.

Prinzipiell halte ich aber hier Subventionen für nicht so verkehrt, weil es hat sich gewaltiges bewegt.

Schena Feiertag noch

der Jochen