Fragen und AntwortenTag der Kinderrechte!
KUBISTRU_eV fragte vor 15 Jahren

Jean Ziegler: Welthunger ist “menschengemacht”

Das Recht auf Nahrung ist das Menschenrecht, das am häufigsten “skandalös” verletzt wird. Mit dieser Kritik eröffnete der Ex-UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, am Dienstag eine Veranstaltung zum Thema “Das tägliche Massaker des Hungers. Wo ist Hoffnung?” im Wiener Rathaus. Er forderte eine Veränderung des Weltwirtschaftssystems mit Beteiligung der Zivilgesellschaft.

Ziegler übte in seinem Vortrag im Rahmen der Wiener Vorlesungen heftige Kritik am neoliberalen Weltwirtschaftssystem. Die Annahme, der freie Markt würde automatisch zur bestmöglichen Lösung führen, sei von der Wirklichkeit widerlegt worden. Die Überschuldung der Entwicklungsländer, Börsenspekulationen und der Klimawandel seien zentrale Gründe für den Hunger auf der Welt, so Ziegler. Der objektive Mangel an Nahrung sei besiegt, die derzeitige weltweite Nahrungsmittelproduktion könne eigentlich doppelt so viele Menschen ernähren wie die Weltbevölkerung ausmache. All diese Gründe für den Hunger seien “menschengemacht”, sagte der Entwicklungsexperte und wiederholte eine seiner zentralen Theorien: “Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet!”…

Gruß
Thomas