Fragen und AntwortenWirkungsgrad /Lebensdauer/Rücklaufanhebung
Hahneko antwortete vor 14 Jahren

Hallo,

meine Anlage steht nun und ist ein paar mal Probegefahren.
So weit so gut. Meine Puffer sind dank der Sonne nun auch permanent auf über 70°, so dass weitere Abbrände nicht ohne weiteres möglich sind.
Mein Problem: Ich habe die Wagner kesselkreiseinheit DN 25 mit einstellbarer Rücklaufanhebung. Diese soll, wie ich nun erst aus den Datenblättern erfahren habe, eine Rücklaufanhebung bis 70° ermöglichen.
Bei den vorherigen Abbränden erreichte sie allerdings nur eine Anhebung bis ca 63°- 65°.
Nun ist ja 65° laut Hersteller die Mindesttemperatur.
Prompt sagt mein HB er habe doch alles richtig zusammengestellt, die Mindesttemperatur würde ja erreicht werden.
Deshalb die Frage: wie sehr wirkt sich Eurer Erfahrung nach eine so geringe Rücklaufanhebung auf den Wirkungsgrad, bzw. vieleicht sogar die Lebensdauer aus?
Lohnt es, auf den Austausch der Kesselkreisstation zu bestehen oder ist es akzeptabel, wenn 70° erreicht werden?

Besten Dank vorab,

Dirk-Rainer

P.S.: Wer lesen kann ist schon im Vorteil; habe nun auch die Portoangaben gesehen. Aber ehrlich, so groß und offensichtlich, die musste ich ja übersehen 😉



6 Antworten
kernkraft64 antwortete vor 14 Jahren

Tach Gutschi (wird übrigens Gucci geschrieben!)!

Du schreibst, dass Du eine Kesselkreiseinheit mit einstellbarer Rücklaufanhebung hast, die eine Rücklaufanhebung bis 70° ermöglicht. Bei den bisherigen Abbränden erreichte die aber nur eine Anhebung bis ca 63°- 65°.
Bist Du sicher, dass die Rücklauftemperaturanhebung schon auf das höchstmögliche Temperaturniveau eingestellt ist?
Wenn der Hersteller mind. 65°C angibt, dann sollten die auch reichen.
Je höher die Rücklauftemperatur ist, desto schlechter ist das für den Wirkungsgrad. Es kommt insgesamt zu einer höheren Heizkesseltemperatur, was zu mehr Wärmeabstrahlung in den Heizraumführt. Auch die Abgastemperatur steigt an (u. damit die Abgaswärmeverluste), weil die Wärmetauscher weniger Wärme an das heißere Kesselwasser abgeben können.
Die Energieersparnis moderner Öl- u. Gaskessel beruht ja darauf, dass mit sehr niedrigen Temperaturen (Niedertemperatur- oder Brennwertkessel) im Vor- u. Rücklauf gearbeitet wird. Bei einem Festbrennstoffkessel ist das nicht so ohne weiteres möglich, da relativ viel u. aggressives Abgas (Öl wird z. B. extra entschwefelt, geht bei Holz nicht) anfällt.
Letztlich geht es um einen Kompromiss: die Rücklauftemperatur darf nicht zu niedrig sein, damit keine aggressiven Abgasbestandteile im Kessel kondensieren u. zu Korrosion führen. Die Temperatur darf auch nicht zu hoch sein, sonst kommt es zu Energieverlusten.
Von daher ist die letzte Frage „ist es akzeptabel, wenn 70° erreicht werden?“ beantwortet. Ja, das ist völlig ausreichend!

Gruß Kerni.

dobia antwortete vor 14 Jahren
kernkraft64:
Tach Gutschi (wird übrigens Gucci geschrieben!)!

Du schreibst, dass Du eine Kesselkreiseinheit mit einstellbarer Rücklaufanhebung hast, die eine Rücklaufanhebung bis 70° ermöglicht. Bei den bisherigen Abbränden erreichte die aber nur eine Anhebung bis ca 63°- 65°.
Bist Du sicher, dass die Rücklauftemperaturanhebung schon auf das höchstmögliche Temperaturniveau eingestellt ist?
Wenn der Hersteller mind. 65°C angibt, dann sollten die auch reichen.
Je höher die Rücklauftemperatur ist, desto schlechter ist das für den Wirkungsgrad. Es kommt insgesamt zu einer höheren Heizkesseltemperatur, was zu mehr Wärmeabstrahlung in den Heizraumführt. Auch die Abgastemperatur steigt an (u. damit die Abgaswärmeverluste), weil die Wärmetauscher weniger Wärme an das heißere Kesselwasser abgeben können.
Die Energieersparnis moderner Öl- u. Gaskessel beruht ja darauf, dass mit sehr niedrigen Temperaturen (Niedertemperatur- oder Brennwertkessel) im Vor- u. Rücklauf gearbeitet wird. Bei einem Festbrennstoffkessel ist das nicht so ohne weiteres möglich, da relativ viel u. aggressives Abgas (Öl wird z. B. extra entschwefelt, geht bei Holz nicht) anfällt.
Letztlich geht es um einen Kompromiss: die Rücklauftemperatur darf nicht zu niedrig sein, damit keine aggressiven Abgasbestandteile im Kessel kondensieren u. zu Korrosion führen. Die Temperatur darf auch nicht zu hoch sein, sonst kommt es zu Energieverlusten.
Von daher ist die letzte Frage „ist es akzeptabel, wenn 70° erreicht werden?“ beantwortet. Ja, das ist völlig ausreichend!

Gruß Kerni.

moin,

andere meinung:

man kann einen niedrigtemperaturkessel nicht mit einem HV gleichsetzen. holzgas ist kein erggas.
die optimale betriebstemperatur liegt meines erachtens zwischen 80 und 90°. dazu benötigt man 72 bis 78° rücklauf. atmos gibt 65° als minimum an; das optimum liegt höher. und für die abgasverluste spielen 12° kesseltemperaturunterschied keine so gravierende rolle. und um die speicher richtig voll zuladen sind eh 85° vorlauf nötig.

es können sich bei zu niedriger kesseltemperatur schädliche kondensate und in verbindung mit feuchtem holz sogar teer im wärmetauscher bilden.

richtig sind die höheren abstrahlverluste des kessels.

grüße
dobia

Hahneko antwortete vor 14 Jahren

Gutsch,

bei Dir liegt die Rücklauftemperatur zwar am unteren Limit, sollte aber so noch ausreichen. Dennoch wundert mich, daß der Kessel nicht über 70 Grad kommt. Das bedeutet ja nur eine Temperaturanhebung von gut 5 Grad. Wenn möglich, würde ich die Pumpleistung reduzieren, dann läuft das Wasser langsamer durch den Kessel und hat mehr Zeit, um erwärmt zu werden.

Hahneko

Gutsch antwortete vor 14 Jahren

Vielen Dank an alle,

ergo stelle ich die Keselkreispumpe niedriger ein, so dass die Spreizung höher wird.
Quasi unten mit 65° rein, oben mit 85° raus gibt in der Kesselmitte 75° als Mittelwert = brauchbarer wert?

Und bei langsamer Wasserströmung macht die untere Temp dann nicht mehr so viel aus?

Besten Dank,

Dirk-Rainer

HKruse antwortete vor 14 Jahren

Hallo Dirk-Rainer,

Falls die RlA mit einem Thermostatkopf plus Kapillarfühler „gesteuert“ wird, ist das Problem bei meinem Oventrop-Thermo.-Griffteil auch aufgetreten. Spacy hat den Tip für diese Kapillarthermos (Heimeier, Oventrop, usw)gliefert:

Den Thermo-Kopf auf max. drehen, dann das Oberteil (den beweglichen Handteil) vom unteren Teil auf dem Ventil herunterruckeln, bzw kannten(etwas dosierte Kraft ist nötig).

Jetzt das lose Handteil nach ca 1/5 Umdrehung im Uhrzeigersinn wieder drauf stecken und einrasten lassen(leichter Schlag mit dem Handballen).

Seit der „Mängelbeseitigung“ kann ich die RlA-Temp auf über 75°C einstellen.

Gruß Heinrich

Kessel 1: ( 2009.40gse ) > eta (30)20 2024
Kessel 2: (1987.öl) > thermia soleWP 2023
Regelung: (2009< LambdaCheck--BRT > Lüfterdimmer) >ist gut + brauchbar<
Puffervolumen: 3100 L
Hahneko antwortete vor 14 Jahren
Gutsch:

Und bei langsamer Wasserströmung macht die untere Temp dann nicht mehr so viel aus?

Das möchte ich so nicht sagen. Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Aber 65 Grad Rücklauftemperatur halte ich nicht für kritisch.
Weniger Wasserdurchsatz sorgt für höhere Vorlauftemperatur und ermöglicht eine höhere Pufferladung. nebenbei schont es die Pumpe und spart Strom.

Hahneko