Hallo,
plane gerade eine HV Anlage.
Puffergrösse 1500 L da kein Platz besteht für 2 Puffer oder einen grösseren.
Nun stelle ich mir die Frage ob es Sinn macht den Heizungsrücklauf per Umschaltventil Zbsp in die Mitte des Puffers einzuspeisen? Der Heizkreis ist natürlich witterungsgeführt gemischt.
Beispiel:
RL hat 55°
Puffer unten 35°
Puffer mitte 60°
Umschaltventil schaltet auf Mitte
RL hat 30°
Puffer unten 35°
Puffer mitte 60°
Ventil schaltet auf Unten
Der Gedanke bei mir ist halt das nicht die 55° ganz unten bei 35° in den Puffer einspeisen will wegen Schichtung und Verwirbelungen oder spielt das keine so grosse Rolle?
Danke im Voraus,
Piedschbold,
um es vorwegzunehmen, ich kann Deine Frage nicht beantworten, bei mir geht der Rücklauf immer unten rein.
Was mich aber wundert, ist die sehr unterschiedliche Rücklauftemperatur, von der Du redest. Ist das tatsächlich so, oder vermutest Du das nur? Mit einer gut geregelten Heizungspumpe und einem hydraulischem Abgleich sollte es doch möglich sein, die Rücklauftemperatur immer auf rd. 30 Grad herunter zu bringen, dann würde sich Deine Frage über die Sinnhaftigkeit des Ventils von alleine beantworten.
Bei der WW-Bereitung klappt das mit der neidrigen RL-Temperatur allerdings (bei mir) nicht.
Hahneko
Hallo
Die klassische Lösung für diese Problematik ist ein guter hydraulischer Abgleich und/oder ein Schichtrohr…
Wenn Du so warmes Rücklaufwasser in den Puffer zurückspeist hat das für den Holzvergaser zur Konsequenz dass das gesamte Puffervolumen weniger nutzbaren Energievorrat darstellt, da sich unten einen relativ hohe Mischtemperatur einstellen wird, die aber vom Heizungssystem nicht nutzbar ist. Weitere Konsequenzen als dass man öfter als geplant nachlegen muss hat das aber bei der Verwendung einens Holzvergasers oder sonstigen Ofens nicht.
Problematisch wird das vor allem bei der Einbindung einer Solaranlage da diese durch den waremn Rücklauf im Wirkungsgrad stark geschwächt wird. Auch für Wärmepumpen tut das weh und schmälert deren Wirkungsgrad deutlich
Bernhard
Hallo Hahneko
Ja mit den Temperaturen ist nur meine Vermutung, da noch alles Theorie und Gedankengänge sind.
Hauptgrund der Frage ist aber der Gedanke bei der WW-Bereitung vor allem in Sommer und übergangszeit, da die Spreizung ja nicht so enorm ist da noch keine Friwa verbaut wird.
Gruss
Um den Puffer ideal zu nutzen muss bei jedem Ein und Austrag das Temperaturniveau und damit die günstigste Schicht passend gewählt werden.
Sprich wenn Deine Radiatoren 60° Vorlauf brauchen dann sollten diese die 60° warme Schicht im Puffer abgreifen und der Rücklauf mit 30° auch wieder bei der 30° Schicht eingeschichtet werden
Dann ergibt sich eine optimale Ausnutzung der Energie im Puffer.
Entnimmt man zu warmes oder zu kaltes Wasser oder speist man Wasser zu hoch oder zu nieder ein so ergibt das IMMER eine Verringerung der nutzbaren Energie des Puffers
Stichwort: Energie = Exergie + Anergie
Die Energie im Puffer geht durch die Verwirblung im Puffer nicht verloren ist aber nicht mehr nutzbar und wird damit zur Anergie die erst wieder durch aufheizen im Ofen auf ein nutzbares Temperaturniveau gebracht wird
Klassische Stellen an denen in Heizungssystemen diesbezüglich gesündigt wird sind Heizkreis-Mischer, Rücklaufanhebungen von Öfen, schlampiger hydraulischer Abgleich und die Einspeisung auf statische Niveaus im Puffer
Das alles minimiert zwar den Installationsaufwand etwas (drum ist das so verbreitet und oft „Stand der Technik“ benannt)
Es geht auf Kosten einer sauberen Schichtung
Es führt zu kürzeren Nachlegezyklen bei Holzvergasern
Es schmälert den Wirkungsgrad von Niedertemperatur-Heizquellen
Bernhard
Noch ein Hinweis …KLICK…
Danke für die Antworten und Anregungen.
Durch Hydraulischen Abgleich sollte das Problem im Heizbetrieb ja also kein Thema sein.
Bleibt ja nur die Frage ob sich es lohnt wenn ich WW bereite, das über einen WW-Speicher geschieht ohne Solar bei geschÄtzten 70°/50°wenn die ölheizung ran müsste.
Die Öl-Heizung und WW-Speicher sind erst 5 Jahre alt und das Geld nach Häuslekauf was knapp um alles auf einmal zu machen
@ Bernhard:
Im optimalen Fall ist der Heizungsrücklauf immer gleich und auch gleich dem Boilerrücklauf.
Wie willst du für den Fall auf den Mischer verzichten? Es gibt dann nur 2 Temperaturzonen: 1x 90 Grad und 1x die mit der Rücklauftemperatur.
Ohne RLA sollte man auch keinen HV betreiben.
Oder habe ich da jetzt was falsch verstanden?
Gruß Manuel
@Manter
Nein es geht nicht um die RLA des HV.
Die Frage bezieht sich darauf wo ich den RL des Heizkreises vom Haus und WW-Speicher einspeise in Abhängigkeit der Temperaturzone des Pufferspeichers.
Wie willst du für den Fall auf den Mischer verzichten? Es gibt dann nur 2 Temperaturzonen: 1x 90 Grad und 1x die mit der Rücklauftemperatur.
Hallo Manuel
auf den Mischer verzichten…war nicht gemeint
sondern einen Mischer mit mehr als nur zwei Eingängen einsetzen…
Wenn ich einen Kreis habe mit Radiatoren
Und einen Kreis mit Fussbodenheizung
dann ist es unsinnig dass beide Kreise über Mischer vom heissen Pufferwasser aus gespeist weren und der Rücklauf dann vermischt zurück in den Puffer geht. Ist zwar so üblich – führt aber zu warmen Pufferwasser unten…
Besser ist vor allem den Fussbodenkreis über einen Mischer mit drei oder vier Eingängen anzubinden. So kann der Fussbodenmischer den warem Rücklauf der Radiatoren recyceln und so den kühlen Teil des Puffers weiter abkühlen als das mit „normalen“ Mischern möglich ist
Dieses Verwenden der Zwischenschichten und nicht nur oben und unten am Puffer führt zu einer weit besseren Pufferausnutzung – zu mehr heissem 90° Wasser und zu mehr kaltem 25°-Wasser als das eine Mischung aus 90° und Rücklauf je bewerkstelligen kann…
Stichwort ESBE 5MG
Oder wenn man’s teurer haben will Baunach Redemix
Ohne RLA sollte man auch keinen HV betreiben.
Einen Holzvergaser darf man nie ohne warmen Rücklauf betreiben – da sind wir uns einig
Wie man zu diesem warmen Rücklauf kommt – das steht auf einem anderen Papier
Üblich ist die Rücklaufanhebung
Aber alles andere als ideal…
Warum???
In meiner Anlage hab ich den Holzvergaser über einen ESBE 5MG Mischer dynamisch aufgehängt …KLICK…
Der Holzvergaser bekommt warmes Pufferwasser – und nicht kaltes –
Immer genau so warmes Pufferwasser am Rücklauf dass der Vorlauf 80°C erreicht
Am Anfang beim Kesselstart saugt sich also der ganze KEssel mit 80° heissem Pufferwasser voll
Wenn der KEssel Leistung bringt fällt die durch die UVR geregelte Rücklauftemperatur so weit dass immer 80° am Vorlauf herauskommen
Der Holzvergaser saugt also unten kein kaltes Pufferwasser weg das für die Solaranlage lebenswichtig ist…
Er bekommt direkt warmes Wasser und heizt das weiter auf
Das hat zur Folge dass der Puffer schneller heiss ist und logischerweise mehr 80° warmes Wasser verfügbar ist (da nichts vorher abgezapft wird zum vorwärmen des kühlen Pufferwassers) und ZUGLEICH dass der kühle Rest des Pufferwassers KÜHLER ist da nicht das kühle Wasser in den Holzvergaser gesaugt wird sondern nur warmes Pufferwasser
Ein weiterer Vorteil ist dass sich durch diese Konstruktion keinen Kaltstart des Holzvergasers mehr gibt da er sofort mit warmen Pufferwasser durchströhmt wird. Das erleichtert das Anheizen erheblich…
In meinem Fall benutzt der Holzvergaser den Mischer für die Radiatoren – ich hätt auch einen dritten Mischer spendieren können sehe aber keinen echten Mehrwert darin
Die Regelstrategie die dahinter liegt ist gaaanz einfach
Wenn der Holzvergaser keinen Wasserdurchsatz aufweist wird der Mischer auf Sollwert 55° geregelt und versorgt damit die Radiatoren
Wenn der Holzvergaser Wasser durchsetzt – dann wird der Mischer geregelt so dass der VORLAUF des Holzvergasers auf 80° liegt
Somit erhält der Holzvergaser beim Start sofort das heisseste verfügbare Pufferwasser
Je mehr Leistung der Holzvergaser bringt desto niederer wird die Temperatur am Mischer – immer genau so groß dass 80° am Vorlauf anliegen
Schaltet die Flammtronik irgendwann die Pumpe ab geht der Mischer Sollwert wieder auf die 55° für die Radiatoren
Bernhard
Zur Frage von Piedschbold:
Momentan gleicht das ganze eher einem Ratespiel. Weitere Angaben wären hilfreich.
Bekannt ist bis jetzt, daß ein vorhandener Warmwasserspeicher (5 Jahre alt? Eingebauter Wärmetauscher? Größe des Speichers? Gewünschte Brauchwassertemperatur im Speicher? Etc.? Datenblatt des Speichers wäre hilfreich) in eine noch zu erstellende HV- Anlage mit ebenfalls noch einzubauenden Pufferspeicher eingebunden werden soll.
Weiterhin bekannt ist, dass ein vorhandener Öl- Kessel unbekannten Fabrikats und Auslegung (5 Jahre alt?) wohl ebenfalls mit eingebunden werden soll.
Welche Heizflächen, (FBH, Heizkörper, ??), welche Auslegungstemperatur?
Soll der WW-Speicher später durch eine FriWa ersetzt werden?
Soll eine Solaranlage später mal mit eingebunden werden können?
Etc.?
„Glaskugelmodus“: Ein:
Sollte der WW-Speicher 60° heißes Brauchwasser liefern können und sollte es sich um einen eingebauten Wärmetauscher im WW-Speicher handeln, ist vermutlich im Falle des „Nachheizens“ eine Rücklauftemperatur vom Tauscher zum Wärmeerzeuger mit maximal 20°C unter der Temperatur des Vorlaufes vom Wärmeerzeuger zum Speicher zu erwarten.
Bei verkalktem Tauscher wäre die Rücklauftemperatur noch höher.
Insofern wäre ein Anschluss des Rücklaufes vom WW-Speicher zum Puffer ca. in der „oberen Mitte“ empfehlenswert, also in die voraussichtlich passende „Schicht“ des Speichers.
(Vorlauf zum WW- Speicher „ganz oben“).
Der Rücklauf des Heizkreises sollte bei o.g. Annahme ganz „unten“ am Puffer angeschlossen werden.
„Glaskugelmodus“: Aus.
Es gibt sicher elegantere Möglichkeiten der Anbindung, aber kaum günstigere….
Gruß
Gust
@ Gust: So ne Glaskugel will ich auch haben
Dein Glaskugelmodus trifft nämlich genau die Gedankengänge die ich hatte.
Die Idee war dann mittels 3 Weg Weiche und Differenzregler den Rûcklauf unten oder mittig bzw Oberes Drittel einzuspeisen.
@ Bernhard: Ok, so hört sich das wesentlich besser an.
Gruß Manuel
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