Fragen und AntwortenEinsatz von PU-Schaum bei Isolierung des Puffers
mmachnik antwortete vor 15 Jahren

Guten Abend,
ich werde meinen Puffer mit PUR-Dämmstoffplatten 100mm und WLG 024 dämmen. Löcher, bedingt durch die angeschlossenen Rohrleitungen, sowie den Boden und den Bereich zwischen Speicher und Kellerdecke möchte ich gerne mit PU-Schaum ausschäumen.
Ist die Isolierung mit dem PU-Schaum oK? Ich finde im Internet keine Aussage zu WLG nach der Aushärtung des Schaums.
Wie verhält es sich mit der direkten Berührung am Puffer, wenn der aufgeheizt ist, bezüglich der Baustoffklasse (B1 – schwer entflammbar)?
Kennt jemand ein geeignetes Produkt?

Schöne Grüße vom Niederrhein

Der Elektromec



21 Antworten
gutber antwortete vor 15 Jahren

Hallo,

hab mal Angaben gelesen von bei 040, wäre besser wie offen.
Ich hab Ritze im Dach von Innen mit abgedichtet, wurde bröselich ist aber schon 20 Jahre her. Könnte heute besser sein und was wäre wenn das in 5 Jahren neu gemacht werden müßte?

Gruß Erwin

Micha antwortete vor 15 Jahren

Hallo,
also ich bin bei PU Schaum immer sehr vorsichtig. Das zeugt klebt wie Affendreck und wenn du später mal wieder an einen der Anschlüsse ran musst hast du erstmal ein Problem. Ich bin auch nicht sicher ob Metallteile von dem Zeug evtl. angegriffen werden.
Zur WLG kann ich nichts weiter sagen, nur dass der Schaum möglichst in geschlossene Hohlräume gespritzt werden sollte, nur so quillt er nicht zu stark auf (je feiner die Blasen umso besser die Dämmwirkung).

Wieso willst du die Löcher nicht mit Mineralwolle zustopfen? Das Zeug kitzelt zwar etwas an den Händen (Handschuhe helfen bedingt), geht aber auch wieder sehr einfach entfernen.

Grundsätzlich stehe ich PU Dämmungen im Keller von Wohngebäuden aber eher skeptisch gegenüber. Das Zeug ist schwer entflammbar, zersetzt sich aber und wenn von diesen Dämpfen irgendwas in den Wohnbereich gelangt und du gerade schläfst brauchst du nichtmal mehr einen Arzt.
Heute früh um kurz nach 5 hat mich der Piepser erst aus dem Bett gerissen, ne Kneipe in der Innenstadt hat gebrannt.
Obwohl ich nicht direkt dort stand haben die Rauchgase die in der Gasse „festhingen“ die Atemwege stark gereizt. Eigentlich hätte man dort bereits Atemschutz gebraucht. Der Gestank war dann irgendwann heute Nachmittag wieder halbwegs aus der Nase raus.

Micha

Woodstoker antwortete vor 15 Jahren
Hallo,
also ich bin bei PU Schaum immer sehr vorsichtig. Das zeugt klebt wie Affendreck und wenn du später mal wieder an einen der Anschlüsse ran musst hast du erstmal ein Problem. Ich bin auch nicht sicher ob Metallteile von dem Zeug evtl. angegriffen werden.

Das sehe ich auch so wie Micha.

Aber hier trotzdem ein paar Daten………………

* Geprüfte Fugenschalldämmung vom ift-Rosenheim von w = 59 dB nach DIN 52210.
* Geprüfte Wärmeleitfähigkeit von der MPA-Hannover von 0,039 W(mK) nach DIN 52612.
* Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis von der MPA-Hannover nach DIN 4102.
* Geprüfte Energieeinsparung von 9 % vom Fraunhofer Institut Stuttgart, in Anlehnung an DIN 18055, EN 204.
* Geprüfte Luftdurchlässigkeit vom ift-Rosenheim nach DIN EN 1026.
* Geprüfte Wasserdampfdurchlässigkeit vom ift-Rosenheim nach DIN EN ISO 12572.

Ich denke 0,039 Watt pro Meter und Kelvin ist die optimalste Angabe wenn sich der PU Schaum auch optimal entfalten kann und in alle verborgenen Winkel kommt.

Dabei ist die optimale Schaumdichte entscheidend wie Micha mit den Blasen schon angedeutet hat.

Ich würde es nicht tun, da es erhebliche irreversible Nachteile hat.

Horrorszenario wäre eine Leckage am Puffer……….PU Schaum saugt sich voll……..Wirkung bei ca 80°C am Puffer sehr korrosiv……..das kriegt man so schnell nicht mehr raus!!

Dann kannst du die Puffer mühevoll abkratzen…..

Woodstoker

elektromec antwortete vor 15 Jahren

Hallo,
danke für eure Infos und Meinungen. Die Platzverhältnisse lassen eine Dämmung mit Mineralwolle leider nicht zu. Ich werde wohl bei den Platten bleibe. Am Boden und an der Decke aber dann statt ausschäumen 50mm dicke PUR-Platten nehmen und die restlichen kleineren Hohlräume mit Mineralwolle ausstopfen.

Schöne Grüße vom Niederrhein

Der Elektromec

Micha antwortete vor 15 Jahren

Hallo,
vielleicht käme auch eine Schüttung z.B. mit Isofloc in Frage?

Micha

ESBG antwortete vor 15 Jahren

PU Schaum ist sehr gut zu verarbeiten, wenn man einige Dinge beachtet.
1.) Nicht den allerbilligsten Bauhausdreck kaufen in der Einwegkartusche mit fixem Schläuchle dran denn der ist nicht zu dosieren und nicht sehr ergiebig.

2.) Sogenannten „Pistolenschaum“ nehmen diesen allerdings in der besseren Qualität (Brandklasse B2) etwa Ramsauer 811.
Dieser Schaum ist sehr ergiebig und mit der Schaumpistole sehr gut und fein dosierbar, zusätzlich hat man den Vorteil dass die angebrochene Dose mehrere Monate weiter verwendbar ist.

3.) Alle Durchbrüche und Spalten welche man zuschäumen will vorher sehr gut mit Wasser bespritzen und auch den aufgebrachten Schaum mehrmals mit Wasser besprühen, er braucht das Wasser für die chemische Reaktion zum Aushärten.

4. Größere Löcher und Durchbrüche nicht in einem Arbeitsgang zuschäumen sondern in mehreren Etappen jeweils bis maximal 50 mm Schaumstärke.

5.) PU Schaum saugt sich normalerweise nicht mit Wasser voll und ist auch nicht agressiv mit Wasser auf Metalle (nicht korrosionsfördernd), den frisch aufgebrachten Schaum nicht berühren oder mit irgendwelchen Spachteln „verteilen“ dies zerstört die Schaumstruktur und pickt fürchterlich.

6.) PU-Schaum ist nicht UV beständig (ebenso wie Styropor oder Styrodur) daher nicht im Freien verwenden er verwittert sehr rasch.

7.) Beim Verschließen von Durchbrüchen und Leitungsdurchführungen im Landwirtschaftlichen Bereich immer zuerst die Löcher mit einem feinem Drahtgitter oder Drahtwaschl (Topfreiniger) ausstopfen und erst dann Schäumen, Nagetierschutz, dabei besonders darauf achten dass diese Durchbrüche wirklich dicht sind denn diese Biester registrieren den feinsten Luftzug und dann nagen sie weiter!

8.) Der obige PU Schaum ist beständig bis mindestens 120°C und schwindet im Gegensatz zu Styropor nicht (vorausgesetzt wird eine sachgerechte Verarbeitung)!

9.) Der PU Schaum ist hervorragend geeignet Styroporplatten an Wände oder zwischen Dachsparren einzukleben, einfach eine dünne Raupe auftragen und die Platte sofort einsetzen und mit Spreizer fixieren (nicht verrücken, sonst wird Schaumstruktur zerstört!)
Ich habe damit 100 mm Styroporplatten mit jeweils einem Brett dazwischen zu Wandelementen für den Pufferspeicher zum Dachboden hin zusammengesetzt und nachher mit Fermacell Brandschutzplatten verkleidet, ergibt eine sehr stabile Wand!

Wandelement ist 3 m lang und besteht aus links und rechts je einem 1″ Brett stehend montiert, dazwischen wurden 3 Stk. 100 mm Styroporplatten am Boden und seitlich an den Brettern und zueinander mit PU Schaum verklebt danach ein Brett Waagrecht darauf verklebt und seitlich mit den stehenden Brettern verschraubt. Das Ganze dann wiederholen bis die gewünschte Höhe erreicht ist, die waagrechten Bretter sind gleichzeitig die Befestigungsmöglichkeit für die Fermacellplatten.

Ich hoffe Euch damit eine kleine Hilfestellung gegeben zu haben!

MfG Hannes / ESBG

gutber antwortete vor 15 Jahren

Hallo,

Dann kannst du die Puffer mühevoll abkratzen…..

Da sehe ich kein Problem wenn du den Puffer an der Stelle mit Öl oder Fett einpinselst (wie mit Farbe). Da bindet das nicht so gut am Metall.

Gruß Erwin

ESBG antwortete vor 15 Jahren

Den ganzen Puffer mit PU-Schaum aus der Dose zu Isolieren würde wohl sehr teuer werden!
Ich habe das so verstanden dass einzelne Anschlüsse und die Einführungen in die Gesamtisolierung damit abgedichtet werden sollen.

Wenn man z.B. ganze Teile damit Isolieren will dann zuerst eine Frischhaltefolie über das Teil wickeln und dann einschäumen, um die Isolierung später einmal abzukriegen unter die Folie einen dünnen Draht als Reissleine einlegen und diesen an geeigneter Stelle mit Markierung herausstehen lassen.

Wenn einmal der Entsorgungsfall eintritt, dann einfach den Draht mit der Flachzange im rechten Winkel zum Rohr abziehen und damit schneidet der Draht sowohl die Folie als auch den Schaum durch und das Ding lässt sich wunderbar „entkleiden“!

MfG Hannes / ESBG

Rolf antwortete vor 15 Jahren

Hallo Hannes,
ja,mit Frischhaltefolie als Trennschicht werden ja auch die Acrylwannen auf den Wannenträger geklebt,allerdings mit 2-K Schaum.
Die bivalenten Brauchwasserspeicher sind auch mit PU-Schaum gedämmt.
Grundsätzlich geht das,aber die Gase beim Verarbeiten sind wohl nicht sehr gesund.
Von daher habe ich immer ein ungutes Gefühl,wenn ich das Zeug verarbeite.

Geuß Rolf

Jos antwortete vor 15 Jahren

Hallo,

Probieren geht über studieren.
Habe einen verzinkten 750 liter Puffer mit 15 bis 20 cm Pu Schaum Isolierung versehen.
Habe 36 dosen Pistolenschaum gebraucht à ca E 3.50 pro dose ohne MwSt.
Den Puffer erst eingepackt mit Stretchfolie als Trennschicht.
Eine runde Platte geschnitten als Basis, die Pufferfüße eingesägt damit der schaum an der Unterseite des Puffers anfängt und frei vom Boden ist. dann immer lagen von ca. 5 bis 7 cm dick und 15 cm breit gespritzt. 15 cm Schicht rundum waren das Ziel, wurde jedoch etwas dicker.
Die Aschlüsse habe ich erreichbar gemacht indem ich eine rolle Milchkartonpapier eingeschäumt habe dass eine fettige Trennschicht hat und sich leicht entfernen lässt. Die wichtichsten Aschlüsse hatte ich vorher schon gemacht und mit Hanf und Kitt gedichtet.
Da wo die Schicht zu dick geraten war habe ich mit einen langen Fuchsschwanz einfach die dicksten Blasen abgeschnitten.
Hat jetzt eine Heizsaison gelaufen und hat sich prima gehalten.
Die Unterseite hatte ich noch nicht gedämmt, werde ich mit ein paar Steinwollplatten oder änlich machen die einfach weg zu nehmen sind wenn mal was ist an den unteren Aschluss oder der Raum mal nass wird.
Zugegeben, ist nichts fürs Auge, wollte es mal ausprobieren, liegt super an, ist nahtlos, prima Dämmwert, keine Schornstein-wirkung, an sich technisch prima.

Seht her und staunt

Freundliche Grüße aus den Niederlanden

Jos.

hw55 antwortete vor 15 Jahren

Hallo,
nur meine Meinung dazu:

Bauschaum ist der größte Umweltdreck der produziert wird. Nicht der Schaum sondern die Dosen und deren Inhalt. In meiner Firma ist das nur die allerletzte Notlösung, ansonsten wird schön mit Mineralwolle isoliert und ausgestopft.

Nicht umsonst musste die Industrie für die Dosen ein kostenloses Rücknahmesystem garantieren. Das schwächste Glied da drin sind die Menschen, wird einfach in den Hausmüll geworfen.

Gruß Helmut

Karsten_S antwortete vor 15 Jahren

Hallo elektromec,

dieses Thema hat mich auch beschäftigt während der Planung eines weiteren Puffers. Dabei handelt es sich um einen Gastank, der unter meinem künftigen Wintergarten verschwinden wird. Als Dämmung kommen ca. 200 mm starke PUR-Dämmplatten, die ich mit Montageschaum verbinde. Helmut mag zwar recht haben mit der Umweltschädlichkeit des Produkts, aber ich sehe keine Alternative dazu. Hier ist ein Bild vom derzeitigen Stand:

gutber antwortete vor 15 Jahren

Hallo Karsten_S,

schön sieht das aus, spiele auch mit solchen Gedanken, das die Anlage nicht so oft kocht. Hab einiges gelesen, die Richtung war überall 30-50cm beste Dämmung!

Schick bitte mal ne PN wo man sowas ergattern kann und was das kostet.

winnie3pooh antwortete vor 15 Jahren

Hallo alle zusammen,

ich möchte meinen zukünftigen Speicher auch mit Polyrethan-Hartschaumstoff dämmen. 100 mm stark U-Wert 0,23 – WLS 024.
Reichen 100 mm aus oder sollte ich daraus 200 mm machen?
Die Dämmplatten sind beidseitig mit einer Aludeckschicht versehen.

Gruß Jörg

alfa33 antwortete vor 15 Jahren

hallo elektromec ,

PU-schaum? Hartschaum? sind das gute Ideen? Aua….

Was passiert bei den ständigen Temp.schwankungen im Puffer? Der Schaum „leiert“ aus, bald. Weil der wenig flexibel ist. Vom „Hitzestreß“ mal ganz abgesehen.

Schon mal an Melaminschaum gedacht? Der geht bis 150 Grad, ist anpassungsfähig (da wollähnlich), und bleibt stabil über die Jahre…

Liebe Grüße !

Stormy antwortete vor 15 Jahren

Mit dem Zeug werden die Puffer von BUSO und Weishaupt gedämmt.

mmachnik antwortete vor 15 Jahren

Hallo miteinander!
Speicher kann man auch mit Zellulose dämmen.
Ich kenne schon zahlreiche Beispiele.
Mit Holzplatten verkleiden und mit Zellulosedämmmaterial auffüllen (einblasen).
Ist meines Wissens eine kostengünstige Alternative. Habe einen Bekannten der solche Dämmungen ausführt.
Habe meine Kellerdecke sowie die gesamte Aussenfassade und die Dachflächen mit Zellulose gedämmt.

Schöne Grüße
aus Österreich

Micha antwortete vor 15 Jahren

Hallo,
ich kenne Zellulose nur als Einblasdämmung. Wie macht man das bei Kellerdecke und Außenfassade? Sind das Platten?

Grüße, Michael

winnie3pooh antwortete vor 15 Jahren

Hallo mmachnik,

ich kenne Zellulose auch nur das man sie einblasen muß, die Dämmung die Du evtl. meinst ist wohl eher Steinwolle?!
Zellulose ist auch nicht günstiger als Polyrethan-Hartschaumstof, und hat den nachteil das ich bei evtl. Problemen es schlecht wieder absaugen kann!

Gruß Jörg

mmachnik antwortete vor 15 Jahren
Micha:
Hallo,
ich kenne Zellulose nur als Einblasdämmung. Wie macht man das bei Kellerdecke und Außenfassade? Sind das Platten?

Grüße, Michael

Hallo Michael,
bei der Kellerdecke wurde die Zellulosedämung von oben zwischen die Deckenbalken „aufgeblasen“. Die Decke wurde vorher von unten mit Fermacellplatten abgeschlossen. Oben drauf kamen dann Preßspanplatten. Ich habe einen guten Freund der macht solche Isolierungen hauptberuflich („Technischer Isolierer“ nennt sich das in Österreich).
http://www.thermofloc.com
isofloc.de

Schöne Grüße
Martin

mmachnik antwortete vor 15 Jahren
winnie3pooh:
Hallo mmachnik,

ich kenne Zellulose auch nur das man sie einblasen muß, die Dämmung die Du evtl. meinst ist wohl eher Steinwolle?!
Zellulose ist auch nicht günstiger als Polyrethan-Hartschaumstof, und hat den nachteil das ich bei evtl. Problemen es schlecht wieder absaugen kann!

Gruß Jörg

Hallo Jörg,
nein, ich meine wirklich Zellulose. Thermofloc läßt sich übrigens mit einem Industriesauger ruck-zuck wieder einsaugen, sofern es nicht nass geworden ist.
Bezüglich Preis kann ich nur soviel sagen, dass ich die Zellulose über einen Freund, der technischer Isolierer ist, im Großhandel besorgen habe lassen.

Speicher zB mit OSB-Platten verkleiden. Anschlüsse herausführen. Ausblasen. Fertig.

Bei meinem Bruder haben wir damit zwei 2.000 Liter Pufferspeicher so isoliert und ich kenne noch einige Beispiele mehr.
http://www.thermofloc.com
isofloc.de

Gruß
Martin