Fragen und AntwortenHydraulik Gesamtsystem
HKruse antwortete vor 10 Jahren

Hallo Atmosgemeinde,

ich bin seit kurzem Atmosnutzer und hoffe auf eure Hilfe bei meinem Problem.

Im Herbst 2013 habe ich ein Haus gekauft, in dem ein DC 40 GS (BJ. 2007) mit einem De Dietrich Ölbrenner verbaut sind.
Beim Kauf habe ich mir die gesamte Anlage nicht wirklich im Detail angesehen und den ganzen Winter mit dem Atmos geheizt.
Das hat soweit auch funktioniert bzw. die Hütte war warm. Seit zwei Wochen beschäftige ich mich aber nun etwas intensiver mit der Heizung, da mich die Umbauten und Optimierungen des Atmos im Forum sehr interessieren und eine Einsparung versprechen. An meinem System habe ich aber, so glaube ich, gravierende Probleme festgestellt, die ich nachfolgend schildern möchte.

Zuerst habe ich im Rauchrohr ein Thermometer eingebaut, um die Abgastemperatur zu sehen. Diese ist nach der Aufheizphase bei ca. 220°C, steigt dann nach ziemlich genau einer Stunde auf 300° und geht wieder runter auf 220-240° (ungefähr 3 Stunden nach dem Anheizen). Dann brennt der Kessel ca. 2 Stunden weiter. Das hat mich stutzig gemacht, zumal der Edelstahlkamin am Rauchaustritt richtig schwarz ist. Die Einbausituation habe ich im Hydraulikplan anbei relativ einfach aufgezeichnet.
Der Atmos steht im Erdgeschoss, die Puffer und der Ölbrenner stehen im Keller. Die Puffer sind ca. 20 Meter vom Ofen entfernt, der Höhenunterschied beträgt ca. 3,5 Meter. Der Ölbrenner steht ca. in der Mitte zwischen Atmos und Puffer und regelt das Brauchwasser und über einen Dreiwegemischer die Heizung. Der Ölkessel ist parallel an die Pufferleitung angeschlossen. Das ist meines Erachtens das erste gravierende Problem, da keine hydraulische Trennung zwischen Ölkessel und Atmos vorhanden ist und zuerst der Heizkreis befeuert wird. Zudem holt sich die Umwälz- und Warmwasserpumpe direkt Wasser aus dem Atmos. Aus meiner Sicht wird dadurch der Atmos „vergewaltigt“, da er im ersten Schritt nie auf Betriebstemperatur kommen kann. Daraus müsste auch die sehr hohe Abgastemperatur resultieren. Parallel zum Anschluss des Ölbrenners viel mir auf, dass an der Rücklaufleitung am Atmos ein Anlagethermostat verbaut wurde, dass auf 65° eingestellt ist. Ich bin dann den Leitungen gefolgt und auf eine Hilfspumpe gestoßen, die im Rücklauf nahe den Pufferspeichern verbaut ist. Diese Pumpe ist, von der Leistung, baugleich mit dem Ladomat 21. Diese Pumpe hängt am Strom vom Ladomat und wird bei 65° Rücklauftemperatur mit dem Anlegethermostat gesteuert. Für mich der zweite Bock in der Anlage, da die Hilfspumpe den Ladomaten aufdrückt und der Atmos immer schubweise heißes Wasser an die Puffer abgibt und sich dann erst wieder erholen muss um den nächsten Kesselinhalt in die Puffer zu drücken. Das passiert solange, bis der Atmos das Rücklaufwasser im konstanten Durchfluss auf 80° Grad Vorlauf bringt. Dann läuft die Hilfspumpe konstant mit. Komischerweise habe ich aber überhaupt kein Problem mit Luft im System.

Nun mein Lösungsansatz/meine Ansätze, um die Anlage in den Griff zu bekommen.

Ansatz 1:

• Ölbrenner aus der Pufferleitung nehmen und direkt an den Puffern anschließen (wie sich das normal sowieso gehört)
• Ladomat 21 durch einen 3-Wegemischer ersetzen und entweder über Ölbrenner oder über ACD-01 steuern (Steuerung am Atmos nicht vorhanden)
• größere Umwälzpumpe an der Rücklaufanhebung einbauen, damit die Hilfspumpe entfallen kann (alternativ baugleiche Pumpe Ladomat 21 verwenden und die Hilfspumpe mitlaufen lassen

Ansatz 2:

• Ölbrenner aus der Pufferleitung nehmen und vor den Ölbrenner einen weiteren Puffer mit ca. 600 Liter setzen, der in den bestehenden Pufferkreis eingebunden ist und den Heizkreis hydraulisch vom Pufferkreis trennt; dieser neue Puffer wäre dann aber ca. 12 Meter von den bestehenden Puffern entfernt
• Ladomat 21 durch einen 3-Wegemischer ersetzen und entweder über Ölbrenner oder über ACD-01 steuern (Steuerung am Atmos nicht vorhanden)
• größere Umwälzpumpe an der Rücklaufanhebung einbauen, damit die Hilfspumpe entfallen kann (alternativ baugleiche Pumpe Ladomat 21 verwenden und die Hilfspumpe mitlaufen lassen

Mir ist durchaus bewusst, dass die Entfernung der Puffer zum Atmos nicht ideal ist. Von den Raumverhältnissen habe ich aber derzeit keine Möglichkeit, diese näher an den Kessel heranzubringen. Die Möglichkeit müsste ich erst schaffen, was wieder mit Kosten und Zeit verbunden ist. Im ersten Schritt möchte ich die Anlage vernünftig lauffähig bekommen, auch wenn durch die Entfernung Verluste entstehen. In einem zweiten Schritt kann ich mir dann Gedanken machen, ob ich die Puffersituation ändere oder ob ich damit leben kann. Auf jeden Fall möchte ich aber den Atmos umbauen, um zumindest dort so wenig Verlust wie möglich zu haben.

Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr mir dazu eure Meinungen senden könntet. Mit einem Heizungsbauer habe ich es versucht. Aus meiner Sicht haben die meisten keine Ahnung von der Heizhydraulik bzw. nur von Standardeinsatzfällen. Meine Heizung ist aber leider kein Standard. „Augen auf beim Häuslekauf“ kann ich da nur sagen.

Vorab Danke für eure Unterstützung und ein schönes Wochenende.
Gerhard



2 Antworten
Kunifer antwortete vor 10 Jahren

Hallo Gerhard,
20Meter einfacher Weg sind dann kritisch, wenn der Rohrleitungsquerschnitt zu klein gewählt wurde.Ich meine mit 35mm Querschnitt sollte die 6m Pumpe ohne Hilfspumpe auskommen.Der Laddomat stellt kein Problem dar. Ebenso wenig der Höhenunterschied.

Dein Plan die Hydrauliksysteme zu trennen ist sehr gut, doch bedenke du benögst dazu viel Rohrmaterial.

Ideal wäre natürlich
HV an die Puffer
HK an die Puffer

Dann gibt es keine Einflüsse der Kreise untereinder.

Ralf

HKruse antwortete vor 10 Jahren

Hallo Gerhard,

vorweg, die „Hydraulik“ in deinem Haus könnte von unserem Heizungsbau-„Meister“ sein.

A: in deinen HZ-Kreis gehört ein witterungsgeführter Mischer,
sonst gehst du mit 80°C in die Heizkörper und die Thermostate müssen alles abwürgen.

B: die zusätzliche „Hilfspumpe“ soll den „Kurzschluß“ zwischen Atmos-DeDietrich verhindern,
besser wäre ein 3-Wege-Umschaltventil.

C: der DeDie-Öler und das WW….,
zeichne mal die „Rückseite“ des Gerätes,
wo sitzen die vier HZ-Flansche, wo die Kesselsicherheitsgruppe, wo Kalt- u Warmwasser,
ist der Brauchwasserteil(behälter) „aufgeflanscht“- direkt auf dem Brenner ?

Ich denke die Leitungslänge ist nicht so entscheidend, erst mal überlegen,
was mit möglichst geringem „Einsatz“ machbar ist.

Gruß Heinrich

Kessel 1: 2009.40gse
Kessel 2: 1987.öl
Regelung: 2009< LambdaCheck--BRT >Lüfterdimmer
Puffervolumen: 3100 L