Fragen und AntwortenKomponenten für Solaranlage
joechen antwortete vor 13 Jahren

Hallo,

ich möchte jetzt meine Pelletheizung um 10 oder 15m2 Röhrenkollektoren für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung erweitern. 1000l Puffer mit 2 Solartauscher ist vorhanden. 9 Personen Haushalt, 245qm Wohnfläche, sehr gut isoliert.

Ich stelle gerade die Teile zusammen und stelle fest dass es gute teure und einfache günstige Anschlussleitungen gibt. Welche Wellrohr-doppelleitung würdet ihr nehmen ? Anschlusslänge ca. 15m.

a) Isolierung 13mm k=0,040, Temperaturbeständigkeit 150°C, ca. 9€/m

b) Isolierung 7mm k=0,014, Temperaturbeständigkeit 200°C, ca. 26€/m

Dass b) besser ist ist klar, die Frage ist ob sich der Aufpreis lohnt.

Bei den Kollektoren ist als Durchflussmenge angegeben 0,5-1 l/min. Das ist nicht viel aber reicht DN16 ?

Die Durchflussmenge würde ich abhängig von der Temperatur im Puffer, der Einstrahlungsintensität und Kollektortemperatur regeln. Lassen sich moderne „elektronische“ A-Klasse Pumpen überhaupt noch drehzahlregeln ? Ich habe eine Laing Vario an einer UVR1611 vorgesehen.

a) würde ich in einem Dachrinnen-Fallrohr über Dach verlegen.
b) könnte ich unter den Dachplatten verlegen.
Vor-/Nachteile ?

Ich habe viel über Stagnation/Überhitzung/Ausflockung bei (älteren) Kollektoren gelesen. Sind da die heutigen Solarflüssigkeiten bzw. Pumpen bzw. Steuerungen besser ?
Gegenmassnahmen ? Welche Größe muss z.B. das Ausdehnungsgefäß haben ?

Sorry, viele Fragen, freue mich natürlich auch über Teilantworten.

Danke & Gruß,
Jochen



9 Antworten
Pflaume antwortete vor 13 Jahren
joechen:
Pelletheizung um 10 oder 15m2 Röhrenkollektoren für Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung erweitern. 1000l Puffer mit 2 Solartauscher ist vorhanden. 9 Personen Haushalt, 245qm Wohnfläche, sehr gut isoliert.

Es fehlt die Angabe über Ausrichtung, Neigung, Verschattung, täglichem WW-Verbrauch, also allem was wichtig ist.
Gehe ich von Durchschnittswerten aus, sind 15 m² ziemlich wenig.

a) Isolierung 13mm k=0,040, Temperaturbeständigkeit 150°C, ca. 9€/m

b) Isolierung 7mm k=0,014, Temperaturbeständigkeit 200°C, ca. 26€/m

Meine Isolierung ist 040er, 6 cm, Temperaturbeständigkeit weiß ich nicht, aber 150° reicht wohl dicke. Sonst bekommst Du Drücke, wo es gefährlich werden kann

Bei den Kollektoren ist als Durchflussmenge angegeben 0,5-1 l/min. Das ist nicht viel aber reicht DN16 ?

Wie bei 1 l in der Minute die Kühlung eines 5m² Kollektors funktionieren soll, weiß ich nicht. Ich habe zwar 35 m² mit 28 mm, allerdings nur, weil ein größerer Durchmesser mit exponentiellem Preis hier verbunden ist. Der Unterschied von 16 auf 22 ist vernachlässigbar, also warum um Himmel´s Willen 16 mm?

Die Durchflussmenge würde ich abhängig von der Temperatur im Puffer, der Einstrahlungsintensität und Kollektortemperatur regeln. Lassen sich moderne „elektronische“ A-Klasse Pumpen überhaupt noch drehzahlregeln ? Ich habe eine Laing Vario an einer UVR1611 vorgesehen.

Meine A-Pumpe benötigt lt. Anzeige in Stufe 2 gleich viel Strom, wie bei maximaler Leistung, wozu dann noch regeln?

a) würde ich in einem Dachrinnen-Fallrohr über Dach verlegen.
b) könnte ich unter den Dachplatten verlegen.
Vor-/Nachteile ?

b ist wesentlich mehr Arbeit

Ich habe viel über Stagnation/Überhitzung/Ausflockung bei (älteren) Kollektoren gelesen. Sind da die heutigen Solarflüssigkeiten bzw. Pumpen bzw. Steuerungen besser ?
Gegenmassnahmen ? Welche Größe muss z.B. das Ausdehnungsgefäß haben ?

Meine Solarflüssigkeit ist Leitungswasser, wäre ja auch absoluter Dummfug da giftiges Zeug zuzumischen, das beim Kauf Geld kostet, und bei der Entsorgung noch wesentlich mehr kostet, bei nicht regelmäßigem Austausch zu Rückständen an den Leitungsrohren führen kann, insbesondere bei Überhitzung.
Für Notfälle (sprich Temperatur über 90° habe ich im Keller einen riesigen Radiator, soll ja im Sommer gut gegen feuchte Luft sein, bis jetzt noch nicht benötigt.
Ausdehnungsgefäß für meine bald 3/4 Tonne Wasser im Solarkreislauf ist ein 50 l Mostfaß, wenn Du allerdings Deine Anlage nicht drucklos fährst, sprich ein MAG benötigst, so geht das nach Deinem Solarkreislauf, bzw. der Menge Solarflüssigkeit.

Grüße
Pflaume

pott antwortete vor 13 Jahren

Hallo Leute,
Kurze Frage zum Temperaturfühler bei 3 x 30 Röhrencollector
—wo soll er am günstigsten eingebracht werden?
am Eingang (kalte Seite), Ausgang (warme Seite)oder in —der mitte?

joechen antwortete vor 13 Jahren
Gehe ich von Durchschnittswerten aus, sind 15 m² ziemlich wenig.

Hmm, da bringst Du mich ins Grübeln. Ich habe jetzt mal 3 Anlagen durchrechnen lassen mit 10, 14 und 30qm Kollektorfläche. Hier die Berechnungen:


Bei 10qm müsste ich selbst im Hochsommer nachheizen. Fällt also flach.


Bei 14qm habe ich 4 Monate 100% Deckung, eine Pelletersparnis von ca. 520 Euro/Jahr. Nach 6,9 Jahren hat sich die Anlage amortisiert.


Bei 30qm habe ich 6 Monate 100% Deckung, eine Pelletersparnis von ca. 710 Euro/Jahr. Nach ca. 9,2 Jahren hat sich die Anlage amortisiert. Wie lange hält denn so eine Anlage ?

Meine Isolierung ist 040er, 6 cm, Temperaturbeständigkeit weiß ich nicht, aber 150° reicht wohl dicke.

2x30mm oder 2x60mm ? Laut Simulation kommen im Kollektor Temperaturen über 300°C zustande. Hmm.

Wie bei 1 l in der Minute die Kühlung eines 5m² Kollektors funktionieren soll, weiß ich nicht.

Sorry, mein Fehler, sollte heissen 0,5-1l/qm Kollektorfläche. Also 15-30l bei 30qm Kollektor.

Der Unterschied von 16 auf 22 ist vernachlässigbar, also warum um Himmel´s Willen 16 mm?

Stimmt. 16mm hätten den Charme dass die Leitung unter die Lattung passt.

Meine A-Pumpe benötigt lt. Anzeige in Stufe 2 gleich viel Strom, wie bei maximaler Leistung, wozu dann noch regeln?

Die Förderleistung der Pumpe soll z.T. so geregelt werden dass die Kollektortemperatur um x°C höher ist als die Puffertemperatur (Anm: es gibt 3 Einspeisungen im Schichtenspeicher). Somit soll auch bei geringer Einstrahlung noch nutzbare Energie vom Dach kommen.

Meine Solarflüssigkeit ist Leitungswasser

Und im Winter ? Ist das dann eine sog. Drain-Back Anlage ?

Danke & Gruß, Jochen

kaninchen antwortete vor 13 Jahren

Hallo,

wenn Du technisch / elektrisch versiert bis, habe Ich hier eine
Umbauanleitung Remoteregelung der Laing E4Vario+

Signatur

Das ATMOSBOARD
ATMOSWiki

joechen antwortete vor 13 Jahren

Hallo Kaninchen!

Cool, die Laing Auto habe ich als Umwälzpumpe verbaut, läuft meist mit 8-12 Watt. Vorher war da eine 65W Pumpe drin. Schon eine feine Sache mit den elektronischen Pumpen.

Ich hab mir da so meine Gedanken gemacht. Ist es denn nicht so dass die Energieersparnis weniger aus der mechanischen Konstruktion sondern hauptsächlich daraus resultiert dass die Pumpenleistung (mit Hilfe der Elektronik zur Druckregelung) dem aktuellen Wärmebedarf angepasst wird und dieser nur selten maximal ist ?

Wichtig hinsichtlich der „Energieeffizienz“ ist doch nur dass die Leistung entsprechend dem Bedarf angepasst wird, egal ob jetzt die Pumpe das selbst macht oder eine externe Regelung wie z.B. eine UVR ?

Diese Gedanken habe ich mir schon bei der Wahl der Umwälzpumpe gemacht, allerdings schreibt die BAFA/KfW eine elektronisch geregelte Pumpe vor, da hat man somit keine Wahl. Bei Solar gibt es zwar eine Förderung von elektronisch geregelten Pumpen, der Einbau ist aber soweit ich weiss nicht zwingend vorgeschrieben.

Soll heissen: da bei mir die UVR die Drehzahl (und somit die Leistung) entsprechend dem Bedarf optimiert, ist da eine Qualitätspumpe wie z.B. eine Wilo Star RS in dieser Anwendung nicht genauso „energiesparend“ bzw. geht mit der „elektrischen Energie“ ebenso sinnvoll um wie ein elektronisch geregelte Pumpe wie z.B. die Laing Auto ? Bin ich auf dem Holzweg ?

Wenn das mit der Drehzahlregelung mit der UVR so klappt wie ich mir das vorstelle, kann auch bei geringer Einstrahlung noch heisses Wasser vom Dach geholt werden. Was nützen mir 1000l lauwarmes Wasser wenn ich stattdessen ein paar Eimer heisses Wasser zum Duschen benötige ?

Es soll vermieden werden dass die Pelletheizung nachheizen muss nur weil ein paar Liter Wasser von 35 auf 45° erhitzt werden müssen. Sicher ist das lächerlich wenig Energie, aber es soll hierdurch vermieden werden dass der Pelleter unnötig und vor allem nur kurz anspringt. Bei einer Gastherme wäre das völlig egal.

Danke & Gruß, Jochen

Pflaume antwortete vor 13 Jahren
joechen:
2x60mm Laut Simulation kommen im Kollektor Temperaturen über 300°C zustande. Hmm.

Rechne doch bitte einmal aus, was passiert, wenn in Deiner Anlage 300°C herrschen, und berechne die Wanddicke, die du benötigst bei solchen Drücken.

Es ist imho relativ egal, ob Du die Pumpe auf ein Minimum herunterregelst, oder ob sie einfach ausschaltet, sobald am Kollektorausgang z.B. die 55° C unterschritten werden, und sie dann bei z.B. 60° wieder einschaltet, gilt natürlich nicht bei Minianlagen.
Ich habe einen PT1000 am Kollektoreingang, in der Mitte (macht bei 15 m² natürlich weniger Sinn), und einer am Kollektorausgang.

Meine Solarflüssigkeit ist Leitungswasser
Und im Winter ? Ist das dann eine sog. Drain-Back Anlage ?

Wir reden doch hier von Vakuumröhren, wo soll da das Problem im Winter sein? Habe das ursprünglich verbaute Rücklaufsperrventil ausgebaut, dadurch gibt es einen automatischen Temperaturaustausch, wenn die Unterschiede zu groß sind. Im Kollektor reichen die Temperaturen immer aus, lediglich in den Rohren sinkt die Temperatur ab, deshalb muß die Rücklaufsperre heraus, sonst kann es dort vom Rand her gefrieren. Wenn die Isolation der Rohre zu schlecht ist, ist eine entsprechende Programmierung der UVR nötig, dass sie bei Temperaturen von unter 2° am Kollektorein- oder Ausgang, die Pumpe für ein paar Minuten anwirft.

Persönlich halte ich von einem Schichtenspeicher absolut nichts, kostet jede Menge Geld, bringt aber bei einer vernünftig dimensionierten Anlage nichts. Am besten bewährt hat sich ein externer Plattenwärmetauscher, Motto, einer für alle Puffer, so hat man einen schön getrennten Solar- und Heizkreislauf, nimmt billige, einfache Puffer ohne alles (Anschlüsse und Prallplatte unten und oben haben selbst die, mehr braucht es nicht), dann kommt man für 3000 l auf den Preis von 1000 l Schichtspeicher. Es ist wirklich erstaunlich, wie sich in einem einfachen Stahlzylinder die Temperatur ganz von alleine schichtet. Mit Zonenventilen kann man dann z.B. ab Sonnenuntergang die restliche Wärme in den noch leeren 3. Puffer verfrachten, und dann, wenn das nur 40° sind, diese Temperatur auch bei Radiatoren nutzen, z.B. als Nachtabsenkung.
Du wirst nämlich bald feststellen, selbst 1000 l Wasser mit z.B. 60° sind in ein paar Stunden auf die Heizungsrücklauftemperatur abgekühlt (z.B. heute früh, als die UVR von Nachtabsenkung auf Tag umgeschaltet hat, auch wenn ich gut 20 % mehr beheize als Du, das wird nicht viel anders bei Dir sein, auch scheint mir der WW-Verbrauch bei Dir relativ niedrig, ist natürlich glaubhaft, falls das alles Manner, und keine Warmduscher sind), wozu also ein teurer Schichtenspeicher?

Grüße
Pflaume

Firexxx antwortete vor 13 Jahren
pott:
Hallo Leute,
Kurze Frage zum Temperaturfühler bei 3 x 30 Röhrencollector
—wo soll er am günstigsten eingebracht werden?
am Eingang (kalte Seite), Ausgang (warme Seite)oder in —der mitte?

Immer am Ausgang warme Seite

Hubschrauber antwortete vor 13 Jahren
joechen antwortete vor 13 Jahren
Rechne doch bitte einmal aus, was passiert, wenn in Deiner Anlage 300°C herrschen, und berechne die Wanddicke, die du benötigst bei solchen Drücken.

Ich bin bislang davon ausgegangen dass bei einer solchen Kollektorfläche/Deckungsgrad die Anlage zwangsläufig im Hochsommer „kontrolliert“ in Stagnation geht, sprich die Anlage bekommt den Energieüberschuss nicht weg und die Flüssigkeit im Kollektor überschreitet die Siedetemperatur.

Im Idealfall sollte nicht viel passieren: die Pumpe schaltet aus, im Kollektor bildet sich eine Dampfblase, diese schiebt die restliche Flüssigkeit aus dem Kollektor in die Leitungen und die Verdampfung kommt zum Erliegen. Da das Volumen in einem modernen Kollektor (Heatpipe) gering ist, kann der Überdruck vom Ausgleichsgefäß aufgefangen werden.

Die heutige Solarflüssigkeit ist so zusammengesetzt dass auch bei häufigem Verdampfen/Kondensieren es nicht zum Zerfall (Auscracken) der Bestandteile kommt.

Soweit der Werbespot aus Radio/TV. Hoffe ich habe das korrekt wiedergegeben.

Wie hast Du deine Kollektoren angeordnet (über/nebeneinander) und verschaltet (seriell/parallel) ?

Es ist imho relativ egal, ob Du die Pumpe auf ein Minimum herunterregelst, oder ob sie einfach ausschaltet, sobald am Kollektorausgang z.B. die 55° C unterschritten werden, und sie dann bei z.B. 60° wieder einschaltet, gilt natürlich nicht bei Minianlagen.

<Klugscheiss> Mit steigender Differenz Kollektor/Aussentemperatur sinkt dessen Wirkungsgrad. </Klugscheiss>

Ich möchte (besonders im Winter) auch Kollektortemperaturen weit unter 60°C nutzen um Trinkwasser, welches mit ca. 10°C ins Haus kommt, vorzuwärmen.

Keine Ahnung ob sich mit der UVR durch Takten eine vernüftige Regelung bewerkstelligen lässt. Ich habe es bei meiner UVR einmal erlebt dass die Vorlauftemperaturreglung ins Schwingen gekommen ist. Mit einer Drehzahlregelung fühle ich mich da sicherer.

Persönlich halte ich von einem Schichtenspeicher absolut nichts, kostet jede Menge Geld, bringt aber bei einer vernünftig dimensionierten Anlage nichts.

Jetzt muss ich doch etwas ausholen

Ich habe einen 1000l Hygienespeicher mit je 3 Anzapfungen für Kessel und Heizkreis, sowie 2 Solartauscher. Mittels Zonenventilen kann ich je nach Situation Kessel-, Solar- und Heizkreisseitig oben oder unten einspeisen bzw. entnehmen.

Weiterhin (ja, ich bin der mit dem umgebauten Öltank) gibt es einen 8000l „Niedertemperatur“-Puffer der drucklos betrieben wird. Dieser soll die „überschüssige“ Solarenergie aufnehmen und dient primär dazu das WW vorzuwärmen und die Rücklauftemperatur im HK anzuheben.

Die Heizkörper sind auf 50° VL-Temperatur ausgelegt.

Ich hoffe mit dieser Hardware und einer sinnvollen Software lässt sich damit schon was anfangen

Danke & Gruß, Jochen