juergen antwortete vor 17 Jahren

Hallo Leute, ich hab hier einen Choke. Was haltet ihr davon??
Wir haben hier einen HB der schickt in die Röhrenkollektoren (Paradigma) Heizungswasser. Nach seiner Berechnung rechnet es sich allemal, wenn dann alle 7 min Warmes Wasser nach oben gepumpt wird damit die Anlage nicht einfriert wenns kalt ist. Ich halte das eigentlich für Scwachsinn, da würde mich doch mal eure Meinung interessieren.
Thomas



6 Antworten
zuender antwortete vor 17 Jahren

…und wenn ich´s im Sommer kühl haben will, mach ich den Kühlschrank auf; und dann kenn ich noch einen, der läst im Winter die Fenster extra lange auf, damit es drausen wärmer wird………..!
Aber mal im Ernst, spricht irgendwas gegen Frostschutzmittel im Kollektorkreislauf? Kostet ja auch nicht die Welt!? Oder?
Gruss, Zuender

juergen antwortete vor 17 Jahren

Hallo Schumacher,
frage ihn doch noch mal was er berechnet hat das es sich rechnet. Die Materialkosten des Frostschutz dürften es gewiss nicht sein.
@ Zuender
Vielleicht hat er sein Dach schlecht isoliert um damit seinen Dachboden vor Frost schützen.
Oder hat er den Beitrag vom Alfons gehört mit seiner Krähe damit sie nicht auf dem Schornstein übernachtet bekommt sie einen warmen Fußboden.
Man kann bestimmt noch andere Gründe finden.
Man darf auch mal schmunzeln

Klaus_S antwortete vor 17 Jahren

es handelt sich dabei um eine geprüftes System von Paradigma, wird auch auf deren Seite etwas beschrieben.

daibutsu antwortete vor 17 Jahren

IMHO ist das eine Billiglösung, erfunden für eine Nachrüstung vorhandender Heizungen mit Puffern ohne Solarwärmetauscher.

Praktisch halte ich das für groben Unfug. Solange die Sonne scheint, ist das vielleicht noch ok – wenn aber im Hochwinter Bewölkung mit Minusgraden herrscht, möchte ich nicht wissen, was da an kWh zu den Paneelen rausgeheizt wird. Und selbst in der Übergangszeit wird nicht selten nachts Heizung benötigt, weil die Kollektoren strahlungstechnisch „Weltraumkälte“ sehen und innen Minusgrade erreichen, auch wenn atmosphärisch noch kein Frost herrscht. Der Gesamtwirkungsgrad der Kollektoren reduziert sich durch diesen „Trick“ mit Sicherheit deutlich.

Ich sehe auch noch ein weiteres Problem: Durch die Beaufschlagung mit Heizungswasser können sich in den Rohren Ablagerungen bilden, die den Wärmeübergang beeinträchtigen.

Im Übrigen habe ich bei Paradigma keinerlei Zahlen zu dem Thema gefunden. Das nährt den Verdacht, dass die nicht wirklich „vorzeigbar“ sind und das ganze ein Marketing-Gag auf Kosten der potentiellen Kunden ist. Wenn Paradigma schreibt: „Tests am Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart bestätigen die fehlerfreie, sichere und zuverlässige Funktion“, dann ist das Augenwischerei. Da steht nämlich nichts über Wirkungsgrade etc. Der Test besagt offensichtlich nur, dass die Gefahr gering ist, durch die Anlage einen Wasserschaden zu erleiden. Allerdings: Was passiert bei Stromausfall? Durch die Anomalie des Wassers hilft dann auch keine Schwerkraft-Notzirkulation, wenn der Puffer runtergekühlt ist.

So etwas nenne ich unseriös. Und dass die wohl insgesamt nicht ganz verstanden haben, was sie da machen, zeigt die Anpreisung möglichst hoher Kollektortemperaturen.

Kennt eigentlich jemand den obskuren „Bundespreis 2006 für herausragende innovatorische Leistungen für das Handwerk“?

Übrigens kann man eine kostengünstige Nachrüstung auch einfacher und mit weniger Risiko haben: Mittels Wärmetauscher. Die kosten wenig und brauchen, an der richtigen Stelle angebracht, noch nicht mal eine zweite Pumpe.

Nur für den Fall, dass Paradigma wider Erwarten anhand nachprüfbarer Facts & Figures nachweisen kann, das ihre Idee technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist: Dann ist die Darstellung auf der Website grober Unfug, auch werbetechnisch.

Schumacher antwortete vor 17 Jahren

Ich sehe schon, hier herrscht dieselbe Meinung , die ich auch vertrete. Ich mußte zuerst auch lachen, aber eigentlich ist es schon traurig, was den Kunden alles verkauft wird. Ich denke aber das wird sich schon noch rächen. Mir sind mittlerweile 2 Fälle bekannt, die diese Art von Solarunterstützung !! eingebaut haben und prozessieren, weil sie nach der Umrüstung 500 ltr mehr Heizöl brauchen wie vorher. Leider ist ein Vergleich objektiv nur möglich, wenn man vorher eine gute Heizanlage hatte und dazu Vergleichszahlen, die nach Umbau ohne weitere Änderungen etwas aussagen und beweisbar sind.
Thomas

juergen antwortete vor 17 Jahren

Die Insider Werbung sagt von sich „mit jedem Zug kommen ein paar Dumme“. Will man nur hoffen das die Heizer die da klagen auch einen guten Anwalt haben. Das ist das nächste Problem. Wer den bestbezahlten Anwalt hat gewinnt. Bei rot über die Ampel gefahren dem Vorfahrstberechtigten zum Rollstuhlfahrer gemacht und der Ursacher hat 100% Recht bekommen, durch einen Staranwalt.So hat mir ein Richter gesagt.
Aber das ist ein anderes Thema, ich möchte nicht abschweifen. Jedenfalls ich würde mit meinem gesunden Menschenverstand schon so eine Anlage ablehnen.