Fragen und AntwortenKategorie: KombikesselWärmeverlustminderung durch Abgasklappe
kerbholz antwortete vor 6 Jahren

Thema Speicherverlust beim Betrieb Atmos DC 32 SP(L) mit Laddomat21, ACD01, Pufferspeicher 2000 l. Ein vollständig geladener Pufferspeicher (alle 3 Thermometer zeigen 80 Grad) entlädt sich innerhalb von 24 h, fast unabhängig von der Inanspruchnahme.

Nach intensiver Analyse der Hydraulik meiner Heizungsanlage komme ich zu der Überzeugung, dass allein darin nicht das eigentliche Problem liegt. Man könnte zur Verlustminderung schon Kessel und Pufferspeicher mithilfe eines Absperrventils (Zonenventils) trennen, und zwar an der Stelle zwischen Abzweigung zum Vorlauf Ladepumpen und dem Kessel. Genau dort fehlt allerdings leider ein Kugelhahn o. ä.  

Der Kessel wird ohne diese Trennung nach Verbrennung und nach Abschaltung der Kesselpumpe einfach Teil des Speichersystems, mit ständig sich ausgleichendem hydrostatischem Druck- und Temperaturgefälle, und zwar gleichermaßen im Kessel und im Pufferspeicher.
 
Das gespeicherte heiße Wasser wird von den Ladepumpen für Warmwasser und Heizkreis aus dem oberen Bereich dieses Gesamtspeichers entnommen, der kalte Rückfluss läuft nach unten. Der Laddomat21 mit seinen 3 Kugelhähnen und Rückschlagventil kann die hydraulische Kopplung des Kessels mit dem Pufferspeicher nicht verhindern, da er am Kesselboden montiert ist, und die obere Verbindungsleitung ○50mm dafür offensichtlich ausreicht. 

Da der Kessel wohl ganz gut isoliert ist, befürchte ich allerdings keinen nennenswerten, allein hydraulisch bedingten Wärmeverlust.

Das Problem liegt m. E. überwiegend in der Luftzufuhr des Kessels: eine große Klappe ca. 150×150 mm verschliesst per Bimetall einen Einsaugstutzen ○140mm. Kalt heisst weit offen, auch nach Verbrennung. Der Schornstein ist ca. 12m hoch und bildet einen perfekten Naturzugkühler. Wenn ich den Einsaugstutzen verschließe, kann ich die Speicherzeit zwar verlängern, aber nicht wesentlich. 

Wenn sich wie bei einem Heizkörper (=Kessel) im Durchzug zwischen zwei geöffneten Fenstern (= Schornstein) nur ein Fenster (=Einsaugstutzen) schliesst, entweicht aus dem anderen (offenen) Fenster (=Schornsteinende) weiterhin Energie. Eine am Schornsteineingang angeordnete Zugbegrenzerklappe sichert das Druckgefälle. Eine Schornsteinverschlussklappe habe ich leider nicht.

Das Phänomen müsste doch bei jedem ähnlichen Heizungssystem auftreten, bei dem zunächst Luft zur Verbrennung gebraucht wird und sie anschließend dafür sorgt, dass sich Wärme in gleicher Richtung sang- und klanglos verabschiedet.

Ist eine motorische Klappe im Rauchgasrohr die Lösung? Wo ist sie einzubauen, vor dem Zugbegrenzer ? Wie ist sie anzuschließen, parallel zum Kesselventilator?



5 Antworten
Feueresel antwortete vor 6 Jahren

…, nach dem die Puffer voll sind, würde ich zuerst den Kessel entladen, denn ein kalter Kessel,
kann bei richtiger hydraulischer Einbindung und hydraulischem Abgleich,
nicht mehr über die übliche Schwerkraftselbstzirkulation, von den wärmeren Puffern her, aufgeladen werden.

Geschlossene Abgasklappen, beinhalten immer ein Restrisiko,
dass deren Ansteuerung, mal nicht so geht wie sie sollte.

Gruß Bernhard

Kessel 1: DC-50-GSE Bj. 2006 jetzt 07.01.2024 bis auf Lüfter-Kondensator noch keine original Teile erneuert, sek. Brennraum auf reduzierte Abgasrückführung optimiert (Brennraumspülung - Selbstregelung), ergibt schnellere u. höhere sek. Brennraumtemperatur bei weniger Gesamtverbrauch
Kessel 2: Oelkessel in Reserve nicht angeschlossen, bei 240m² u. 100m² Keller Hobby - nur mit DC-50-GSE u. 10m² Solarfläche inkl. Brauchwasser versorgt.
Regelung: Standard Festeinstellung: Primär Luftschieber ganz auf / Hartholz / Kiefer sek. Luft 1,5 Umd. auf. / Lüfter durchweg bei 50% | Belimo Drossel-klappe schließt bei >160°C | Abgas steigt 200 bis 230°C| KDT >88°C Lüfter aus | primär Kettenzugklappenanschlag schließt Anschlag 0mm bei >60°C Kessel VL| Kesselpumtentaktung in Gluthaltung - ein KDT >89,5 °C |aus < 88,5°C| = Abgas dann 150°C min / bei Lüfter an 180 bis 190°C max|bei R-Glut 100°C Abgas- bei Kessel Dach 85 bis 90°C = KTSch.|K-Kreispumpe Stufe 1|Laddomat-Patrone >72°C öffnet
Puffervolumen: 2x1000 Puffer parallel direkt oben / unten Puffer zu Puffer ergibt sehr gute Temp. Schichtung 92/24°C | mit Solarschlange (für 5x2m² Platten) unten - | 1x800WW ..., manche Menschen benutzen ihre Intelligenz zum vereinfachen ... Wissen ist eine Holschuld !!
kerbholz antwortete vor 6 Jahren

Lieber Bernhard,

ganz herzlichen Dank für Deine Antwort, die überzeugend klingt. Wenn es klappen würde, wäre es eine geniale Lösung des Problems, nämlich ohne jeden Eingriff in Elektronik und Hydaulik:

Ich schließe beide Kugelhähne am Pufferspeicherein- bzw. -ausgang, wenn Puffer voll, öffne sie wieder, wenn Kessel kalt. Danach hat das kalte Kesselwasser keinen Grund mehr, in den 10 cm höher gegründeten Pufferspeicher zu wechseln, der mit 2,30 m ggü. dem Kessel noch zusätzlich ca. 0,70 m mehr Höhe aufweist. Ich hoffe, dasselbe gilt dann auch für das heisse Pufferspeicherwasser in dessen unterem Bereich.

Die Sache mit dem hydraulischen Abgleich habe ich noch nicht drauf, einige Heizkörper sind wegen sehr unterschiedlicher Raumnutzung mit elektronischen Reglern versehen.

Dein Gegenargument zur kompliziert zu regelnden Abgasklappe akzeptiere ich voll und ganz.

Leider kann ich das ganze nicht sofort ausprobieren, da ich jetzt leider ortsabwesend bin.

Gruß Andreas alias Kerbholz.

Feueresel antwortete vor 6 Jahren

Hallo Andreas,
bei einem Hydraulikkreis (Puffer) sollte man nicht beide Hähne schließen.
Es sei den, es ist für einen sicheren Druckausgleich bei Temperaturschwankungen gesorgt.
In der Regel ist nur ein Druckausgleich vorhanden.
Also beim entladen nur unten, hinter dem T- Abzweig zum Puffer – Ventil, absperren.
Wenn man später die Absperrung unten zum Puffer wieder öffnet,
kann das jetzt kältere – schwerere Kesselwasser,
wegen dem Rückschlagventil und dem geschlossenen Thermostatventil im Laddomat, nicht mehr durchströmt werden.

Hydraulischer Abgleich bedeutet, die separaten Drossel – Ventile
besonders an den Heizkörpern so einzustellen, das der Durchfluss nur noch so stark als nötig ist.
Im Zusammenhang mit einer Druckdifferenz gesteuerten Heizkreispumpe, kann man so interessante Effekte erreichen.
Meine Pumpe habe ich eh im Heizungsrücklauf sitzen und deren Ausflussrichtung, also Druck seitig, zusätzlich gedrosselt.
So nimmt die Pumpe maximal nur noch 10 Watt auf.
Wenn man nun alle Heizkörper und Heizkreise optimal zueinander gedrosselt (abgeglichen) hat,
wird der Rücklauf entsprechen kühler ausfallen,
obwohl jetzt alle vorhandenen Heizkörper gleichmäßig warm werden können.
Hydraulik – Masse – Volumen, geht in der Regel immer den Weg des geringsten Widerstandes.
Also alle nötigen Systemwiderstände richtig einstellen (Hydraulischer Abgleich).
Das kommt auch den übrigen (an sonst benachteiligten) Systemkomponenten zugute.
Wenn in meiner Beschreibung noch Systemfehler gefunden werden, bitte melden
Alles andere könnte System-relevant sein

Gruß Bernhard

Kessel 1: DC-50-GSE Bj. 2006 jetzt 07.01.2024 bis auf Lüfter-Kondensator noch keine original Teile erneuert, sek. Brennraum auf reduzierte Abgasrückführung optimiert (Brennraumspülung - Selbstregelung), ergibt schnellere u. höhere sek. Brennraumtemperatur bei weniger Gesamtverbrauch
Kessel 2: Oelkessel in Reserve nicht angeschlossen, bei 240m² u. 100m² Keller Hobby - nur mit DC-50-GSE u. 10m² Solarfläche inkl. Brauchwasser versorgt.
Regelung: Standard Festeinstellung: Primär Luftschieber ganz auf / Hartholz / Kiefer sek. Luft 1,5 Umd. auf. / Lüfter durchweg bei 50% | Belimo Drossel-klappe schließt bei >160°C | Abgas steigt 200 bis 230°C| KDT >88°C Lüfter aus | primär Kettenzugklappenanschlag schließt Anschlag 0mm bei >60°C Kessel VL| Kesselpumtentaktung in Gluthaltung - ein KDT >89,5 °C |aus < 88,5°C| = Abgas dann 150°C min / bei Lüfter an 180 bis 190°C max|bei R-Glut 100°C Abgas- bei Kessel Dach 85 bis 90°C = KTSch.|K-Kreispumpe Stufe 1|Laddomat-Patrone >72°C öffnet
Puffervolumen: 2x1000 Puffer parallel direkt oben / unten Puffer zu Puffer ergibt sehr gute Temp. Schichtung 92/24°C | mit Solarschlange (für 5x2m² Platten) unten - | 1x800WW ..., manche Menschen benutzen ihre Intelligenz zum vereinfachen ... Wissen ist eine Holschuld !!
kerbholz antwortete vor 6 Jahren

Hallo Bernhard,

nur damit ich keinen Fehler mache, habe ich mein Hydraulikschema mal aufgezeichnet. Das zu schliessende Ventil müsste das unten rechts sein, direkt vor dem Pufferspeicher. Ich habe noch das motorische davor, das den Bypass für den Ölbetrieb öffnet bzw. bei Holzbetrieb schliesst. Letzteres belasse ich wie die Steuerung es vorsieht, nämlich bei Holzbetrieb Bypass zu und Pufferspeicher offen.

Die Sache mit dem hydraulischen Abgleich klingt für mich nach einem höheren Semester. Du sagst garnichts zu meinen elektronisch geregelten Ventilen. Ich verstehe Dich so, dass die Heizungsventile optimal aufeinander abgestimmt werden und dann die Temperaturregelung via Vorlauftemperatur erfolgt.

Ich werde erstmal Deinen ersten Tipp umsetzen, für den ich sehr dankbar bin. Damit stopfe ich hoffentlich das Loch im Tank meines ansonsten sehr leistungsfähigen Mittelklassefahrzeugs, bevor ich mich mit dem Tuning befasse. Einverstanden ?

Gruß Andreas

kerbholz antwortete vor 6 Jahren

Hallo Bernhard,

es hat etwas gedauert, mit dem Test Deines Vorschlages, aber die Heizungsanlage befindet sich in unserem Ferienhaus in Frankreich.

Um es kurz zu machen: es hat leider nicht funktioniert. Ich habe den unteren Kugelhahn am Pufferspeicher nach dessen Aufheizung zugedreht und der Kessel ist folglich schnell abgekühlt, abzulesen an beiden Kesselthermometern sowie an allen 3 Thermometern am Laddomat21 mit ca. 20°.

Danach habe ich den Hahn am Pufferspeicher wieder geöffnet und in kurzer Zeit hat sich wieder eine Temperatur im Kessel von 52° eingependelt. Damit ging dann auch wieder die schnelle Abkühlung des Pufferspeichers einher.

Es scheint, wie von mir vermutet, so zu sein, dass bei geöffneten Ventilen Pufferspeicher und Kessel ein Speichersystem bilden, bei dem sich ein Druck- und Temperaturgefälle ausbildet und sich nach  dessen Störung, z. B. auch durch die Ladepumpen, immer wieder einstellt. Daran ändert auch der Laddomat21 nichts, die obere Verbindung ○50mm reicht wohl aus, auch zu spüren an deren Hitze durch das in den Kessel strömende heisse Wasser.

Was mich an der Sache nervt, ist die Tatsache, dass während der gesamten Speicherzeit ständig Energie ungenutzt verlorengeht (übrigens gut abzulesen an der „Abgas“temperatur von über 30°, womit ich lokal in den Schornstein mehr Wärme abgebe als z. B. an den Heizkörpern).

Und ich kann doch nicht der einzige mit diesem Problem sein oder mache ich grundsätzlich etwas falsch? Wie im Winter bei Frost heize ich auch jetzt jeden Tag die 2000l auf ca. 80° auf, und draußen wird es langsam Frühling. Damit erzeuge ich in etwa im dieselbe Energie, wenig abhängig vom Bedarf, weil sich der Rest jeweils durch de Schornstein verabschiedet.

Ein etwas verzweifelter Gruß von Andreas.