Fragen und AntwortenAusdehnungsgefäß dämmen
Volli antwortete vor 14 Jahren

Hallo zusammen,

ich lese bereits seit einem halben Jahr im Forum und habe durch die vielen Anregungen meinen Atmos von ca. 50% auf über 70% Wirkungsgrad am Pufferspeicher gebracht. Vielen Dank an alle, die sich die Mühe machen, hier entsprechende Anleitungen mit Bildern und Erfahrungsberichte zu veröffentlichen.

Momentan versuche ich, den Wirkungsgrad soweit möglich weiter zu steigern. Dabei ist mir ein Teil im Kreislauf ausgefallen, das scheinbar kaum beachtet wird: Das Ausdehnungsgefäß. Wenn ich meine Puffer richtig warm habe dann ist auch mein Ausdehnungsgefäß „warm“ und Strahl damit Energie ab. Gibt’s einen Grund, warum das nicht isoliert ist bzw. warum die Isolierung in den Beschreibungen hier noch nicht aufgetaucht ist, oder kann ich da noch ne Lage Steinwolle drumpacken?
In der Suche habe ich leider nichts entsprechendes gefunden.

Viele Grüße

Daniel



10 Antworten
juergen antwortete vor 14 Jahren

Hallo Daniel,

herzlich willkommen bei uns im Atmos Forum.

Du schneidest ein Thema, ich denke mal das Du der erste bist dem dies aufgefallen ist.
Es stimmt durch die Ausdehnung durch Erwärmung geht auch ein Teil in das MAG. Es ist zwar im Rücklauf (RL) installiert, trotzdem ist der RL auch warm.
Jede Schwachstelle wo Wärme zu spüren ist, wo man sie nicht spüren sollte ist nicht richtig isoliert.

Da Du wie Du schreibst alles mögliche schon „dicht“ gemacht hast und das spürbar ist, vielleicht kannst Du uns einiges darüber hier in Deinem angefangenen Thread berichten.
Die größte Wärmeverschwendung ist ja an unseren Kesseln zu finden gleich welcher Typ. Dabie denke ich nur an den hinteren Kesselteil!!!
Wenn Du etwas berichtest wäre ein Bild dazu sehr informativ.
Bilder kannst Du einstellen siehe linke Spalte „Bilderupload.

TvA antwortete vor 14 Jahren

Hallo Daniel,

Die Membran im Ausdehnungsgefäß sollte vor Hitze geschützt werden. Datenblatt beachten. Teilweise werden sogar Vorschaltgefäße verwendet, um eine zu hohe Temperatur im MAG zu verhindern. Daher auch der Anschluß an den Rücklauf.
Ich würde es nicht machen. Die Membran altert schneller.
Gruß
TvA

thecow antwortete vor 14 Jahren

Hallo,

danke für die erste Antwort. Was ich bislang gemacht habe:

Im November wurde der Atmos (DC 30 GSE) mit 2000l Puffer vom Heizungsbauer aufgestellt und in Betrieb genommen. Einstellung auch durch HB mit Abgasanalysegerät. Irgendwie kam die Kiste aber nie so richtig „in Stimmung“, sprich selbst bei Außentemperaturen um +10° habe ich pro Tag 3-4 Füllungen Holz verbrannt (Fichte/Buche/Eiche gemischt, 2 Jahre gelagert). Da mir das viel zu viel vor kam, hab ich beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Erster Schritt: Abgasthermometer – siehe da, 280°-320° Abgastemperatur. Die habe ich dann erstmal durch Primärluftveränderungen auf 190° gedrückt. Trotzdem war der Verbrauch noch sehr hoch.

Zweiter Schritt: 4. Wirbulator und im Anschluss ne Abgasbremse (Blech auf dem WT-Röhren) eingebaut. AGT ging leicht runter, aber Verbrauch war immer noch hoch.

Dritter Schritt: Mit Holzbrikett habe ich dann mal gemessen (Kessel mit Fichte aufgeheizt und Puffertemperaturen notiert, dann 20kg Holzbrikett verbrannt und gerechnet) – siehe da, Wirkungsgrad lag bei 52%. Ich will garnicht wissen, wo er lag, bevor ich die AGT gedrosselt habe.

Vierter Schritt: Lambda-Check eingebaut, Restsauerstoff während Hauptabbrand bei 13%. Oh oh oh – Sekundärluftstange ganz rein geschoben, Primärluft bei 25mm, dann hatte ich 6,5% Restsauerstoff.

Fünfter Schritt: Als nächstes habe ich das kleine Loch neben der Sekundärluftstange verschlossen und einen Metallrost auf die Düse aufgelegt (weil mir sonst v.a. beim Anheizen sehr viel Glut nach unten in die Brennkammer gefallen ist). Damit konnte ich mit der Sekundärstange den Rest-O2 tatsächlich aktiv einstellen, Sekundärstange ist jetzt 3mm draußen, Rest-O2 bei 6% während dem Hauptabbrand.

Sechster Schritt: Isolierung des Puffers und der Leitungen. Vor allem die Verbindungen der Puffer und die Absperrhähne habe ich mit 38mm Rohrisolierung aus PU-Schaum isoliert, die Puffer hatte ich selbst mit 120mm Glaswolle, WLG 032 eingepackt. Danach habe ich wieder mit 20kg Holzbrikett gemessen – Wärmeeintrag in den Puffer 74%.

Nächste Schritte: Ungenutzte Verschraubungen am Puffer, Ladomat, Kesselrückwand und Seiten der Brennkammer, und wenn möglich das Ausdehnungsgefäß isolieren. Die Anheizklappe will ich noch mit ner Feder versehen, damit sie dichter schließt. Ich hoffe mal, dass ich damit über 80% komme. Sonst fallen mir keine Optimierungen mehr ein (außer ner Regelung der Sekundärluft etc., aber wie viel das dann noch bringt?). Vielleicht findet ja noch jemand was, was ich übersehen habe? Bilder gibt evtl. heute Abend oder die Tage.

Achja, Zeitansatz für alles zusammen bisher – inkl. Pufferisolierung, aber ohne Lesen, Lesen, Lesen auf jeden Fall < 10h. Der Kessel war bei allen Messungen ziemlich frisch gereinigt.

Viele Grüße

Daniel

Volli antwortete vor 14 Jahren

Hallo Daniel,

Achja, Zeitansatz für alles zusammen bisher – inkl. Pufferisolierung, aber ohne Lesen, Lesen, Lesen auf jeden Fall < 10h. Der Kessel war bei allen Messungen ziemlich frisch gereinigt.

Sehr schön so soll es sein!

Kessel isolieren bringt noch einiges. Seitenteile ab und zusätzlich 5cm Steinwolle dahinter, das gleiche unter dem oberen Blech und unter dem Kessel, da ist garnicht isoliert.
Es gibt noch viele kleine Lücken die man dabei zustopfen kann. Dann noch die Kesselrückseite isolieren. Das bringt am meißten ist aber aufwändiger.

Das ADG würde ich auch nicht isolieren, TvA hat ja gesagt warum. Meine Zuleitung zum ADG wird übrigens auch bei durchgeladenen Puffer kaum warm. Die Zuleitung zum ADG sollte von unten an die Rücklaufleitung angeschlossen werden.

Hahneko antwortete vor 14 Jahren

thecow,

toller Erfahrungsbericht, vielen Dank!!
Das entspricht an vielen Stellen exakt meinen Erfahrungen. Wie Volli schon schrieb, auf jeden Fall die blanken Eisenteile des Wärmetauschers an der Kesselrückseite dämmen, da geht viel verloren. Auch die beiden Reinigungsklappen nicht vergessen. Du wirst es an der Ausbeute bemerken.
Auch bei der Kesselfront, besonders unten bei der Reinigungstüre, stahlt noch viel Wärme ab. Da vill ich noch etwas verbessern.
Offenbar hast Du keinen WMZ montiert, was natürlich die Genauigkeit Deiner Ausbeutemessungen beeinflußt.
Und noch einen Punkt mußt Du beachten: Bekommst Du die Restwärme nach dem Abbrand noch in den Puffer? Falls nicht (weil z.B. keine Schwerkraftzirkulation stattfindet) verschenkst du pro Abbrand 10 kwh Wärme (= 3 kg Holz).
Ach so: Die Belimoklappe sollte nach Ausbrand zufahren, damit der Kamin nicht unnötig Wärme abzieht.

Ich bin inzwischen von rd. 60% auf etwas über 80% Wirkungsgrad hochgekommen, und das ohne Lambda-Check.

Hahneko

thecow antwortete vor 14 Jahren

Hallo,

Wärmemengenzähler hab ich keinen – der war mir bislang noch zu teuer, und dann ist ja auch noch das Problem mit dem Einbau.
Bzgl. der Restwärmenutzung habe ich wenn ich das richtig verstanden habe keine Möglichkeit, mit dem Ladomat ohne separate Pumpe oder ohne separate Ansteuerung der Ladomat-Pumpe oder Unterbrechung der Lüfterversorgung das heiße Wasser noch in den Kessel zu bekommen, oder? Da der Kessel in der thermischen Hülle steht, und ich hoffe, die Verluste durch Auskühlung zwischen den Abbränden durch die zusätzliche Kesseldämmung noch begrenzen zu können, würde ich von solch zusätzlicher Steuerung im Moment noch absehen. Bin noch am bauen, und da sind noch genug andere Sachen zu tun.

Viele Grüße

Daniel

juergen antwortete vor 14 Jahren

Hallo Daniel,

vielen Dank für Deine Beschreibung in Richtung Wärmeverlust. Du siehst das einige hier auch mitmischen und Ergänzungen noch parat haben.
Eine Frage zu Deiner hohen Abgastemp. wie hoch ist denn Dein Schornstein und hast Du einen Zugbegrenzer (ZBG). Wenn nicht versuche doch einmal Deine Reinigungstür oder klappe zu öffnen und dem Schornstein Falschluft zuführen. Beobachte dabei Deine Abgastemp. Es könnte sein das Du zuviel Zug im Schornstein hast und somit er Dir die Wärme rauszieht.
Du schreibst von Rauchgasbremsen. Dies gibt es und sind wonaders eingeschoben. Untere Tür aufmachen recht + links geht zwischen Schamotte und der Kesselwand der Rauchgaskanal und dort werden die Rauchgasbremsen eingeschoben.

Die eine ist für die rechte andere für die linke Seite einschieben.

thecow antwortete vor 14 Jahren

Hallo Jürgen,

die Rauchgasbremsen unten sind klar. Ich hab zusätzlich über den Wärmetauscherröhren noch ein Blech eingelegt.
Schornstein ist 11m hoch, Zugbegrenzer ist eingebaut. Die Abgastemperatur ist ja jetzt auch nicht mehr mein Problem – ich will nur versuchen, jetzt direkt am Anfang des Betriebes so viel wie möglich an der Anlage zu verbessern, damit sich das auf die nächsten 10,15 Jahre Betriebszeit auch optimal auswirkt.

Daniel

Hahneko antwortete vor 14 Jahren
thecow:

Wärmemengenzähler hab ich keinen – der war mir bislang noch zu teuer, und dann ist ja auch noch das Problem mit dem Einbau.

Ein WMZ mit abgelaufener Eichung kostet in der bucht ca. 20 Euro, also nicht viel Geld. Ohne Einbau geht´s natürlich nicht.

thecow:

Bzgl. der Restwärmenutzung habe ich wenn ich das richtig verstanden habe keine Möglichkeit, mit dem Ladomat ohne separate Pumpe oder ohne separate Ansteuerung der Ladomat-Pumpe oder Unterbrechung der Lüfterversorgung das heiße Wasser noch in den Kessel zu bekommen, oder?

Soll sicher heißen „in den Puffer bekommen“.

Das kommt auf Deine Hydraulik an. Wenn die Anlage wie von Atmos empfohlen angeschlossen ist, dann sorgt die Schwerkraftzirkulation dafür, daß ein großer Teil der Restwärme nach Ausbrand in den Puffer geht.
Genau an dieser Stelle liegt viel Potential zum Holz sparen.

Hahneko

Volli antwortete vor 14 Jahren

„Belimo nach Ausbrand zufahren“ solltest du über die Suche finden. Das geht nur bei den GSE’s und da wird nur ein Kabel umgesteckt/verändert. Das kannst du gut bei der Kesseldämmung mitmachen.